đ§ LEVEL 1: Klima & VPD-Control
Lektion 1.1 â Was ist VPD wirklich?
VPD = Vapour Pressure Deicit, also das âDurstgefĂŒhlâ unserer Pflanze. Es steuert Transpiration, NĂ€hrstoffaufnahme, Wachstumsrate und Harzbildung
Phase | Optimaler VPD (kPa) |
Keimung | 0,4-0,8 |
Vegi | 0,8-1,0 |
Strech | 1,1-1,3 |
BlĂŒte | 1,2-1,5 |
SpĂ€te BlĂŒte | 1,5-1,8 |
âĄïž Zu hoher VPD = Pflanzen verdunsten zu viel â Stress
âĄïžZu niedriger VPD = Stomata schlieĂen â kein Wachstum
Lektion 1.2 â VPD berechnen leicht gemacht
Formel (vereinfacht):
VPD = (SĂ€ttigungsdampfdruck) â (relative Luftfeuchtigkeit Ă SĂ€ttigungsdampfdruck)
âĄïžBeispielrechnung
Wir sind im late Bloom und habe folgende Werte: LF = 51%, Temp= 26°C
VPD = 3.36 kPa x (1-51:100) = 3,36 x 0,49 =1,65 kPa â perfekt fĂŒr die aktuelle Phase bei einem Optimalen kPa von 1,3-1,8
Â
Â
đ LEVEL 2: Licht verstehen (PPFD, DLI, Spektrum)
Lektion 2.1 â Licht verstehen & meistern (PPFD, DLI, Spektrum)
Begriff | Bedeutung |
PPFD (”mol/mÂČ/s) | Wie viele âbrauchbareâ Photonen pro Sekunde auf 1mÂČ auftreffen - je höher, desto mehr Photosynthese |
PAR (400-700 nm) | Photosynthetisch Aktives Licht - der nutzbare Lichtbereich fĂŒr unsere Pflanzen |
Optimaler PPFD-Wert, je Phase
Begriff | Bedeutung |
Keimung | 100-200 |
Vegi | 300-600 |
BlĂŒte | 700-1000 |
Max Level (nur COÂČ) | 1000- 1200 |
âĄïž mehr ist nicht immer besser - zu viel PPFD bei schlechtem VPD â verbrannte Spitzen & gestresste Pflanzen.
Lektion 2.2 â Was ist DLI (Daily Light Integral)?
Was sagt der DLI-Wert aus ?
- Pflanzen brauchen eine bestimmte Lichtmenge pro Tag, um optimal zu wachsen â Ă€hnlich wie ein Mensch Kalorien braucht. Der DLI ist wie ein Tages-Kalorienwert fĂŒr deine Pflanze.
DLI = Tagesmenge Licht, die auf 1mÂČ fĂ€llt.
Einheit: mol/mÂČ/Tag
Formel: DLI = (PPFD x Stunden pro Tag x 3600) : 1.000.000
âĄïžBeispielrechnung:
PPFD=800
Stunden am Tag=12
DLI = (800x12x3600):1.000.000=34.56 mol/Tag
Optimal fĂŒr die BlĂŒte â 35-60 mol/Tag
Optimale DLI-Werte, je nach Phase
Phase | Optimaler DLI-Bereich (Indoor) |
Keimung | 10â15 mol/mÂČ/Tag |
Vegi | 20â35 mol/mÂČ/Tag |
BlĂŒte | 35â60 mol/mÂČ/Tag |
SpĂ€te BlĂŒte | 30â45 mol/mÂČ/Tag |
Lektion 2.3 â Unsere Lampen richtig einsetzen
Meine Lampe: Spider Farmer SF2000 (200 W, LM301H EVO)
Meine FlĂ€che: 120x60 = 0,72mÂČ
đLeistung pro mÂČ = 200W : 0,72mÂČ = 278W/mÂČ â Optimal!
đAbstand fĂŒr Phasen
Phase | Abstand Pflanze zur Lampe |
Keimung | 50-60cm bei 25-40% Leistung |
Vegi | 40-45cm bei 60-85% Leistung |
BlĂŒte | 30-35cm bei 100% Leistung |
Lektion 2.4 â Lichtfarbe = Wirkung steuern
Farbe | Wirkung |
Rot (400-500nm) | Kompakter Wachstum, kurze Internodien, fördert BlĂŒtenbildung |
Blau (600-700nm) | BlĂŒteninduktion, Streckung möglich |
GrĂŒn (500-600nm) | Dringt tiefer ins BlĂ€tterdach, bessere Photosynthese, gleichmĂ€Ăig Lichtverteilung |
UV-A (380nm) | Harz- und TerpenverstÀrker |
UV-B (280-315nm) | meistens in den letzten Wochen der BlĂŒte. Fördert THC, Cannabinoide |
Far-Red (700-750nm) | Strech + Einschlafsignal fĂŒr die Pflanze |
đ§ȘLEVEL 3: Feed & EC-Masterclass
Lektion 3.1 â Was ist EC ĂŒberhaupt?
- EC (Electric Conducitivity) misst, wie viele gelöste Lohnen (NĂ€hrsalze) im Wasser/Drain vorhanden sind. Je höher der Wert ist, desto mehr DĂŒnger/NĂ€hrstoffe sind enthalten.
- Du gieĂt mit: 1,6 EC
- Drain hat: 2,3 EC
- Lösung: 1x SpĂŒlen mit Wasser + pH 6.3, EC 0.5 oder nur Flawless Finish
Einheit: mS/cm oder ”S/cm (1 mS = 1000 ”S)
EC-Richtwerte fĂŒr Erde (BioBizz Light Mix):
Phase | Ziel EC im GieĂwasser | EC im Drain (Richtwert) |
Keimung | 0,4 - 0,6 | ~0,5 - 0,8 |
Vegi | 0,8 - 1,2 | 1,0 - 1,4 |
Strech | 1,2 - 1,5 | 1,4 - 1,6 |
BlĂŒte Woche 3-6 | 1,5 - 2,0 | 1,6 - 2,2 |
Flush | < 0,4 | < 0,6 |
âïžEC zu niedrieg oder zu hoch ? was bedeutet das ?
Situation | Interpretation | Handlung |
EC Drain < GieĂwasser | Pflanze âfrisstâ zu viel â Ok oder nachlegen | etwas stĂ€rker DĂŒngern |
EC Drain â GieĂwasser | alles im Gleichgewicht | Top! |
EC Drain > GieĂwasser *+0,6 | Salzanreicherung â Gefahr vor Blockaden | mit klarem Wasser spĂŒlen oder verdĂŒnnen |
âĄïžBeispielrechnung
đ 2,3 - 1,6 = +0,7 â Die Erde ist mit NĂ€hrsalzen ĂŒberladen â Risiko fĂŒr Lockouts
đ§ Merken:
- CalMag & EC: Wenn du CalMag gibst, steigt dein EC â aber das ist kein âvolles Futterâ
- Organischer DĂŒnger (z.âŻB. Biobizz): Weniger prĂ€zise messbar, weil nicht alle Bestandteile ionisch vorliegen
- Mineralisch (z.âŻB. Advanced Nutrients): Super EC-genau â du kannst punktgenau dosieren und messen
Lektion 3.2 â NĂ€hrstoffe verstehen (Makro, Mikro, Additive)
MakronÀhrstoffe:
- N = Stickstoff: Wachstum und Blattmasse
- P = Phosphor: Wurzeln, BlĂŒtenbildung, Harzproduktion
- K = Kalium: Zellen, Frost, Wasserhaushalt
MikronĂ€hrstoffe: Mg, Ca, Fe, Zn, Mn â wichtig fĂŒr Enzyme & Terpene
Additiv | Wirkung | Dosierung (ml/L) | ungefÀhre EC-Erhöhung (mS/cm) | Kombinierbarkeit |
Sensi Grow/Bloom A+B | HauptnĂ€hrstoff (NPK) fĂŒr Wachstum/BlĂŒte | 2 | 0.50 | Ja, Basis jeder NĂ€hrstofflösung |
B-52 | Stressschutz, WurzelstÀrkung, B-Vitamine | 2 | 0.10 | Ja, mit allen anderen Additiven |
Bud Candy | Zucker + Mikrobennahrung â Terpenbooster | 2 | 0.15 | Ja, gut mit Voodoo & Big Bud |
Big Bud | P+K fĂŒr BudgröĂe & Dichte | 2 | 0.20 | Ja, nicht mit Overdrive gleichzeitig |
Overdrive | Finaler Push fĂŒr Harz & Gewicht | 2 | 0.20 | Nur nach Big Bud, nicht parallel |
Voodoo Juice | Wurzelstimulanz (Mikros + Mykorrhiza) | 2 | 0.05 | Nur in Vegi + Stretch, nicht mit Finish |
CalMag Xtra | Calcium/Magnesium-Versorgung, besonders bei LED | 2 | 0.30 | Immer kombinierbar, oft nötig bei LED |
Flawless Finish | AusspĂŒlen von Salzresten vor Ernte, Clean Taste | 2 | 0.05 | Nur in Flush, keine anderen NĂ€hrstoffe |
Lektion 3.3 â pH: Der TĂŒrsteher der NĂ€hrstoffe
Medium | Optimaler pH-Wert | Warum ? |
Erde | 6,2 - 6,5 | NĂ€hrstoffaufnahme erfolgt am besten |
Hydro | 5,5 - 6,2 | / |
âĄïž Zu hoher pH â MikronĂ€hrstoffe blockiert (Zn, Fe, Mn)
âĄïž Zu niedriger pH â Ca/Mg nicht mehr aufnehmbar
đLEVEL 4: Struktur, Training & Bud-Fokus
Lektion 4.1 â Das Fundament: Pflanzenarchitektur
- Pflanzen wachsen apikal-dominant â 1 starker Haupttrieb
Wir wollen:
- Diese Dominanz aufheben â mehrere gleichmĂ€Ăige Tops
- Breite statt Höhe â mehr FlĂ€che im PPFD Sweet-Spot
- Flacher âGrĂŒne Deckeâ - Effekt (Canopy)
Lektion 4.2 â Trainingsmethoden im Ăberblick
Technik | Zeitpunkt | Wirkung & Ziel |
LST (Low Stress Training) | Ab 3.â4. Nodie (Vegi) | Pflanze flachziehen â Lichtverteilung â |
Topping | Vegi Woche 2â3 | Haupttrieb kappen â zwei neue Colas entstehen |
FIM | Vegi Woche 2â3 | 4 neue Triebe statt 2 â noch mehr Tops |
Lollipopping | BlĂŒte Tag 21 (nach Stretch) | Untere Triebe entfernen â Energie zu den Tops |
Entlaubung | Tag 21 & 42 der BlĂŒte | Luft + Licht ins Innere â Schimmel â, Harz â |
Scrog | Vegi Woche 3â4 | Pflanze durchs Netz trainieren â flache FlĂ€che |
Lektion 4.3 â Der Bud-Fokus-Ansatz
đŻ Ziel: 80 % des Outputs aus den besten 20 % der Budsites holen
âĄïžLicht + Luft + NĂ€hrstoffe = konzentriert auf die oberen Buds
Tipps:
- Entferne alles im unteren Drittle
- Nur sichtbare, beleuchtete Budsites behalten
- Maximal 20-30, gut beleuchtete Coals pro mÂČ anstreben
- GroĂe FĂ€cherblĂ€tter, die Schatten werfen ? â Weg damit! (aber nicht ĂŒbertreiben)
Â
Lektion 4.4 â Lollipopping richtig machen
- Ziel:
âĄïž Licht + Energie auf die Buds lenken, die es wirklich wert sind
âĄïž Luftstrom durch die untere HĂ€lfte verbessern â Schimmel & Popcornbuds vermeiden
âĄïž Einheitliche Reife + saubere Struktur â leichtere Ernte
Was ist Lollipopping genau ?
Eine gezielte Technik, bei der untere Triebe und BlÀtter entfernt werden, die:
- keine direkte Lichtquelle haben
- nur âPopcornbudsâ produzieren wĂŒrden
- die Pflanze unnötig Energie kosten
Am Ende sieht die Pflanze unten wie ein Lollipop-Stil aus: StĂ€ngel unten, groĂe Buds oben.
Wann Lollipopping ?
Phase | Zeitpunkt | Warum ? |
Vegi (optional) | 1 Woche vor Umstellung | leichte Vorarbeit â Struktur sichtbar machen |
WICHTIG: BlĂŒte Woche 3 (ca. Tag 21) | Stretch ist vorbei! Jetzt kann alles unten weg | ă
€ |
SpÀtere Eingriffe | nur minimal | Stress vermeiden |
Wie Lollipopt man richtig ?
1. Beobachten:
- Stell dich auf Augenhöhe mit deinem Canopy
- Alles unterhalb der letzten 20â30âŻ% der Pflanze ist potenziell âSchwĂ€chlings-Zoneâ
2. Entfernen:
- Kleine Triebe, die nie zur OberflÀche kommen
- DĂŒnne Ăste ohne krĂ€ftige Nodien
- BlĂ€tter, die gar kein Licht mehr bekommen (vor allem groĂe SchattenblĂ€tter unten)
3. Werkzeug:
- Saubere, scharfe Schere oder Trimmer
- Desinfizieren nicht vergessen
- In einem Rutsch arbeiten (nicht tÀglich bisschen)
4. Nachsorge:
- Pflanze erholt sich schnell, wenn du in einem Rutsch arbeitest
- Nicht wĂ€hrend SpĂ€tblĂŒte machen â Risiko fĂŒr Reaktionen/Stress
Warum Lollipoping ?
- Pflanzen können nur Energie effizient dorthin schicken, wo genug Licht + Zirkulation ist
- Weniger Energie auf kleine âPopcornsâ = mehr Ressourcen fĂŒr die Colas
đĄWeniger ist mehr. Keine halbgaren Buds, keine Schimmelzonen. Nur Druck im Dach.
Lektion 4.5 - Welche Technik soll man nun verwenden?
Kleiner Grow mit wenigen Pflanzen
- (z.B. 1-4 im Zelt): -> Topping + LST oder ScrOG eignen sich hervorragend, um aus wenigen Pflanzen das Maximum zu holen. Toppe jede 1â2 mal, dann binde Zweige auseinander, um FlĂ€che zu fĂŒllen. Oder toppe einmal und stelle ein Netz drĂŒber (Scrog).
Autoflowers
- Verzichte auf HST mit Schneiden. Besser nur LST: Hauptstamm runterbinden, Seitentriebe spreizen. Autos reagieren unterschiedlich, aber viele moderne Autos vertragen sogar leichtes Topping (wenn frĂŒh gemacht). Als AnfĂ€nger aber lieber nur biegen.
Sativas/Stretch-PhÀnotypen
- Nutzen Training, um Höhe in den Griff zu bekommen: Toppe ruhig 2â3 mal, Scrog sie, supercrop im Stretch falls nötig. Sativas mit wenig Veg können trotzdem hoch schieĂen, da ist Scrog Gold wert.
Begrenzte Höhe im Zelt
- Neben Toppen hilft es, die Wuchsspitze flach zu halten (LST) und rechtzeitig auf 12/12 zu gehen. Zur Not kann man in der BlĂŒte supercroppen, bevor sie Lampen berĂŒhren.
Merken:
- In jedem Fall: Sauberes Werkzeug nutzen (Desinfektion der Schere/Klinge vor Topping/Fimming â vermindert Infektionsrisiko). Und die Pflanze beobachten: Nach Training paar Tage schauen, wie sie reagiert. Meist folgt ein Wachstumsboost (besonders nach LST entfalten oft Seitentriebe in 2â3 Tagen merklich). Wenn eine Technik der Pflanze schadet (z.B. starkes Entlauben -> Wachstumsstopp), nĂ€chstes Mal vorsichtiger anwenden.
âïžLEVEL 5: Ernte, Trocknung & Curing â Die Hohe Kunst der Veredelung
Ziel:
- Den perfekten Erntezeitpunkt erkennen
- Langsame, schonende Trocknung fĂŒr maximale Terpenerhaltung
- Ein Curing, dass dein Weed reift wie ein guter Wein
- Smoothes, aromatisches, starkes Endprodukt â Top-Shelf-QualitĂ€t
đLektion 5.1 â Erntezeitpunkt bestimmen (Trichome & Terpene)
- Die beste Wirkung + das beste Aroma kommt nur, wenn du nicht zu frĂŒh & nicht zu spĂ€t erntest.
Trichomstatus | Wirkung & QualitÀt |
Klar | Unreif, rushy High, wenig Geschmack |
Milchig | Peak-THC, euphorisch, aromatisch |
10-15% Amber | Ideal! Stark + terpenreich |
>30% Amber | Couchlock, mehr CBN, eher sedativ |
- Trichome oben & innen prĂŒfen â nicht nur auf den Sugarleaves!
Lektion 5.2 â Trocknung (Drying)
- Der kritische Moment â hier werden 50âŻ% der QualitĂ€t gemacht oder zerstört!
Parameter | Optimal | Warum ? |
Temparatur | 17â20 °C | Langsame Trocknung = Aroma bleibt |
Luftfeuchtigkeit | 55â60âŻ% | Kein Schimmel, kein schnelles Austrocknen |
Dauer | 7â14 Tage (ideal: 10â12) | Terpene & Struktur erhalten |
Luftbewegung | Leicht, indirekt | Kein direktes Anpusten! |
Licht | Dunkel lagern! | UV zerstört THC & Terpene |
- Test: Ăstchen knacken leicht, aber nicht splittern = passt!
Lektion 5.3 â Curing (Fermentation im Glas)
- Curing bringt dir: Aroma, Geschmack, Smoothness, Reife, Potenz.
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So gehtâs richtig:
- Benutze luftdichte GlĂ€ser (Mason Jars) oder spezielle Curing-BehĂ€lter. Kein Plastikbeutel (ungleichmĂ€Ăiges Atmen, kann Geruch beeinflussen).
- FĂŒlle die GlĂ€ser zu ~2/3 mit den getrockneten Buds. Sie sollen locker liegen, nicht gequetscht.
- Lagere die GlĂ€ser an einem kĂŒhlen, dunklen Ort. Optimal ~18â20 °C, dunkel (Licht = THC-Abbau).
- In den ersten 1â2 Wochen: TĂ€glich "burpen" â d.h. die GlĂ€ser einmal am Tag öffnen fĂŒr ~10â15 Minuten. Das lĂ€sst frische Luft rein, gibt feuchte Luft raus. WĂ€hrenddessen kannst Du Buds leicht bewegen, groĂe BlĂŒten vorsichtig drehen, damit alle Seiten mal âatmenâ.
- Kontrolliere das Feuchteklima im Glas: Es gibt kleine Hygrometer fĂŒr ins Glas (praktisch, ~5âŹ). Ziel ist eine relative Feuchte von ca. 58â65% im Glas (Ideal ~62%). Bei >70% besteht Schimmelgefahr â dann Glas offen lassen bis rF sinkt. Unter 55% hört der Curing-Prozess auf (zu trocken â wenn passiert, kann man ein kleines StĂŒck Tortilla oder Orangen/Zitronenschale fĂŒr ein paar Stunden ins Glas legen oder Boveda 62%-Packs nutzen, um Feuchte wieder anzuheben).
- Nach 2 Wochen kannst Du seltener burpen, z.B. alle 2â3 Tage. Nach 4 Wochen reicht 1Ă pro Woche.
GeruchsverÀnderung
Anfangs riecht das Gras evtl. etwas nach Heu â das verschwindet ĂŒber die ersten 1â2 Wochen im Glas, und der sortentypische Geruch kommt stĂ€rker hervor. Das ist ein gutes Zeichen, dass das Curing greift.
Lagerung nach dem Curing
- Sobald dein Gras gut ausgereift ist (4â8 Wochen), kannst Du die GlĂ€ser versiegelt lassen. Bewahre sie kĂŒhl, dunkel, trocken auf. So bleibt Cannabis viele Monate potent. THC-Abbau geht bei Zimmertemp. langsam (ein Teil wird ĂŒber Jahre zu CBN â merkst Du ab ~1 Jahr Lagerung). Im KĂŒhlschrank oder Gefrierfach hĂ€lt es noch lĂ€nger, aber nur in absolut luftdichter Verpackung (sonst Kondenswasserproblem).
Phase | Dauer | Feuchte im Glas | Check-Intervall |
Woche 1 | 7 Tage | 60â65 % | TĂ€glich lĂŒften (1x/Tag) |
Woche 2â4 | 14â28 Tage | 58â62 % | Alle 2â3 Tage kurz öffnen |
4+ Wochen | optional | 58â62 % konstant | Kann Monate lagern! |
Boveda Packs: 62âŻ% oder 58âŻ% â optional zur Feuchtekontrolle
âŒïžNicht zu FrĂŒh ins Glas!âŒïž
- Wenn Buds auĂen noch feucht sind und man ins Glas packt, steigt rF schnell auf >70% -> Schimmelwarnung. Lieber einen Tick zu trocken ins Glas als zu feucht. Notfalls wie gesagt nachtrĂ€glich minimal rehydratisieren.
â ïžBonus: Terpen-Tuning beim Curing
Zusatzoption | Wirkung |
Cold-Cure (10-14°C) | Extra langsame Reifung â Terpenerhalt maximal |
âBurp-Lockâ-Deckel | Ăffnet sich bei Druck automatisch â Convenience |
Terpenbooster-Zubehör | z.âŻB. Zitronenschale (kurz!), Lavendel, Orange â nur mit GefĂŒhl! |
- Mit Terpen-Tuning kannst du diese Entwicklung noch verfeinern oder leicht lenken.
- Cold Cure
Was ist das ? | Langsames Curing bei 10-14°C |
Warum ? | Weniger Terpenverlust, sanfter Fermentationsprozess |
Wie lange ? | 3â6 Wochen (teilweise 8+) |
Effekt | Extrem reines, terpenschonendes Aroma â ideal fĂŒr Gas, Kush, OGs |
Tipp | GlĂ€ser in WeinkĂŒhlschrank oder kaltem Keller lagern |
- Terpen-Sharping durch Umgebungsfeuchte
- Bei 60â62âŻ% RH bleibt das Aroma stabil & entwickelt Tiefe
- Bei 65â68âŻ% RH (kurzzeitig) können fermentative Prozesse fruchtige/beerige Noten pushen
â ïž Gefahr: zu viel â Schimmel!
âĄïž Nutze Boveda 62âŻ% fĂŒr Standard, 58âŻ% fĂŒr spĂ€tere Lagerung
- Terpen-Infusion (extrem vorsichtig anwenden) đ§Ș
Du kannst beim Curing Terpen-Profile verstĂ€rken oder ergĂ€nzen, z.âŻB. mit:
Addativ | Wirkung/Richtung | Anwendung |
Orangenschale | Limonen / Citrus | 2â4 Std. in Glas (getrocknet!) |
Zitronenschale | Frische, Limonen, sĂ€uerlich | 1â2 Std. max |
LavendelblĂŒte | Linalool / Floral / Kush-Boost | Mikro-Dosis |
Terpen-Isolat (z.âŻB. Limonene) | Direktes Tuning (nur fĂŒr Profis) | Max. 1 Tropfen pro 50âŻg in Watte |
â ïžVorsicht: Ăberdosierung zerstört das Terpenprofil â lieber nichts als zu viel. Testweise immer nur in einem Glas machen!
- Burp-Taktik (kontrolliertes Ăffnen)
- Durch gezieltes LĂŒften steuerst du, wie viel GĂ€rung/Frische bleibt
- Weniger burpen = Terpene bleiben dichter
- Mehr burpen (anfangs) = Fruchtiger, leichter, schneller Cure
â
Wann lohnt sich Terpen-Tuning?
Ziel | Methode |
Klassisches Gas & Kush-Profil | Cold Cure + wenig burpen |
Fruchtbetont, sĂŒĂ | 65âŻ% RH + Orangenzeste + Burp |
Floral, Kushig | Lavendel-Mikroinfusion |
Ultra-Terpene erhalten | 10â12 °C Cure + Boveda 58âŻ% |
Lektion 5.4 â Was sagen die Trichome aus ?
- Klar (durchsichtig): Trichome sind noch unreif. THC ist noch in Vorstufen. Wirkung wÀre eher racy, aber suboptimal.
- Milchig/weiĂ: Trichome haben ihr volles THC-Potenzial erreicht. Jetzt ist der psychotrope Wirkstoffgehalt am höchsten â High wird eher energetisch/kopflastig.
- Amber (bernstein): Ein Teil des THC wandelt sich zu CBN und anderen Sedativa um. Das High wird eher schwer/körperlastig ("couch-lock").
â ïžLEVEL 6: Aufbewahrung unserer Knollen
- Richtig getrocknetes und gecuretes Cannabis kann bei guten Lagerbedingungen lange haltbar bleiben, ohne stark an QualitÀt zu verlieren.
Dunkelheit
- Licht zersetzt Cannabinoide (THC wird zu CBN) und bleicht Terpene. Also stets lichtdicht lagern. BraunglÀser, Metall-Dosen oder einfach dunkler Schrank.
KĂŒhle Temperatur
- WĂ€rme beschleunigt Alterungsprozesse. Optimal sind 10â18 °C. KĂŒhlschrank geht, jedoch vorsichtig wegen Kondenswasser beim Rausnehmen. Gefrierfach nur bei langfristiger Lagerung in absolut dichtem BehĂ€lter (sonst Eiskristalle = Terpenverlust).
Konstante moderate Feuchte
- Die Buds sollten nach dem Curing ~55â62% rF haben. Sie sollten nicht austrocknen (Aromen verlieren sich), aber auch nicht zu feucht (Schimmel). Nach dem Curing kannst Du in die GlĂ€ser ein Boveda 58% oder 62% Pack legen â das hĂ€lt das Klima stabil. Kontrolliere alle paar Wochen, ob's noch gut riecht und nichts modrig wird.
Luftdicht
- Sauerstoff fĂŒhrt ĂŒber lange Zeit zu Oxidation (THC -> CBN). Also LagerbehĂ€lter dicht halten. EinmachglĂ€ser oder VakuumbehĂ€lter sind top. Wer gröĂere Mengen lange lagern will, kann auch vakuumieren (es gibt VakuumglĂ€ser oder -beutel). Bei Beuteln aber Gefahr von Quetschung â lieber harte BehĂ€lter. Es gibt auch CVault-BehĂ€lter aus Edelstahl mit Dichtung â sehr beliebt.
Wie lange kann man lagern?
Bei Raumtemp (~20°C) und dicht/dunkel gelagert
- Nach 3 Monaten: minimaler THC-Abbau, eher Reifungsverbesserung.
- Nach 6 Monaten: ~5â10% THC Verlust, falls gut gelagert vielleicht weniger.
- Nach 12 Monaten: spĂŒrbar mildere Wirkung (mehr sedativ), Aroma kann etwas nachlassen.
- Nach 2+ Jahren: ein Teil THC abgebaut, Geschmack wird erdiger, weniger frisch.
đ§ LEVEL 6 â Strain-Strategien & Genetik-Beherrschung
Ziel:
- Genetik gezielt auswĂ€hlen â passend zu Raum, Stil & Ziel
- Strain-spezifisch trainieren & fĂŒttern
- Terpen- & Wirkungspotenzial maximal entfalten
- Deine persönliche "Genetik-Bibliothek" aufbauen & dokumentieren
đLektion 6.1 â Was ist eigentlich âGenetikâ im Grow-Kontext?
Ein Strain = genetisches Paket, das alles bestimmt:
đ Wachstumsverhalten
đŹ Terpenprofil
đ Wirkung (Kopf / Körper)
đż TrainingsvertrĂ€glichkeit
đ BlĂŒhdauer
đĄïž Klima-Toleranz
Wichtige Genetik-Parameter beim Grow-Plan
Kriterium | Was du beachten solltest! |
Indica/Sativa-Hybrid | Wuchsform, Höhe, Internodienabstand |
BlĂŒhdauer | Wichtig fĂŒrs Timing â 7 Wochen vs. 11 Wochen = Unterschied im Plan |
Stretchverhalten | Sativas = oft Ă2â3 Stretch â Struktur anpassen |
Wurzelpower | StĂ€rkere Wurzeln = intensivere FĂŒtterung möglich |
Terpen-Tendenzen | Lemon, Fuel, Creamy, Funk, Gas â auch trainingrelevant! |
Harzpotenzial | Manche Genetiken sind âfrostyâ von Natur aus |
đĄLektion 6.4 â Wie finde ich passende Genetik?
Ziel | Genetikstrategie |
Wenig Platz, geringe Höhe | Indica-dominante Strains, Auto- oder Fast-Version |
Max. Terpene & Aroma | Strains mit Limonene, Linalool, Caryophyllen |
Kompakt, hoher Ertrag | Buschartige Hybride mit stabilen Seitenzweigen |
Spezialeffekt (CBG, CBD...) | gezielte Auswahl von âminor cannabinoid strainsâ |
đ§Ș LEVEL 7: Diagnose & Problemlösung â Grow Emergency Room DEEPGUIDE!
Ziel:
- Probleme frĂŒh erkennen, sicher analysieren & korrekt handeln
- BlattverfĂ€rbungen, Verformungen, Blockaden entschlĂŒsseln
- MĂ€ngel vs. Ăberschuss auseinanderhalten
- Deine Pflanzen lesen können wie ein Buch đ
đïžLektion 7.1 â Symptome richtig deuten (BlĂ€tter lesen lernen)
- HĂ€ufige Symptome & ihre Bedeutung (Quick Overview):
Symptom | Mögliche Ursache(n) | Sofortreaktion |
Blattspitzen verbrennen | Zu hoher EC, ĂberdĂŒngung | GieĂwasser verdĂŒnnen, ggf. Flush |
BlÀtter krÀuseln nach oben | Hitzestress, zu hoher VPD | Temperatur senken, LF erhöhen |
BlĂ€tter hĂ€ngen, aber sattgrĂŒn | Ăbergossen | Trocknen lassen, Drainage prĂŒfen |
BlĂ€tter hĂ€ngen, blassgrĂŒn | Stickstoffmangel, zu niedriger EC | EC leicht erhöhen, GrowdĂŒnger geben |
Rote oder purpurne Stiele | Temp-Drop, Phosphor-Mangel, genetisch bedingt | pH & Temperatur prĂŒfen, ggf. P ergĂ€nzen |
Braune Flecken | pH-Probleme, CalMag-Mangel, Salz-Blockaden | EC/pH messen, CalMag geben, spĂŒlen |
HellgrĂŒne neue Triebe (oben) | Eisenmangel, pH zu hoch | pH auf 6.2â6.5 einstellen |
WeiĂe Flecken/Punkte | Mehltau, SchĂ€dlinge, PM (Powdery Mildew) | Luft verbessern, Neem/HâOâ anwenden |
Gelbe untere BlĂ€tter | NatĂŒrliche Ausreifung oder Stickstoffmangel | Nur behandeln, wenn AusmaĂ zunimmt |
đ§ȘLektion 7.2 â EC, pH & Lockout-Strategie
đ§ EC zu hoch?
- BlÀtter verbrennen
- Drain-EC > GieĂwasser + 0.6 â Flush!
đ§ pH aus dem Gleichgewicht?
- In Erde: 6.2â6.5 ideal
- pH < 6.0 â Ca/Mg/Fe blockiert
- pH > 6.8 â P/Fe/Zn blockiert
đĄ pH-Mangel â DĂŒngerproblem.
Erst pH prĂŒfen, dann ĂŒber NĂ€hrstoffe nachdenken!
đ§ Lektion 7.3 â Der 3-Schritte-Diagnoseplan
- Symptome lokalisieren:
Nur Ă€ltere BlĂ€tter? â mobile NĂ€hrstoffe (z.âŻB. N, P, K)
Nur neue BlĂ€tter? â nicht-mobile NĂ€hrstoffe (z.âŻB. Fe, Ca, Zn)
- Werte checken:
EC, pH (GieĂ + Drain), Luft, Temp, VPD notieren
- Kontext analysieren:
Letzte DĂŒngung? Training? Umstellung? Neue Produkte?
â±ïž Fehler oft 3â7 Tage vor dem Symptom!
đ§Ź Lektion 7.4 â N-, Mg- & Ca-Mangel im Vergleich
Ziel: Lerne die drei hÀufigsten NÀhrstoffmÀngel bei LED-Grows in Erde sicher zu erkennen und zu unterscheiden.
Vermeide Fehldiagnosen, wie: âSieht gelb aus â also Stickstoffmangel?!â â â Vielleicht ist es Magnesium, blockiert durch pH!
đUnterscheidungsmerkmale: Ăbersichtstabelle
Merkmal | Stickstoffmangel (N) | Magnesiummangel (Mg) | Calciummangel (Ca) |
MobilitÀt im Blatt | Mobil (wandert aus alten BlÀttern) | Mobil (zeigt sich unten zuerst) | Nicht mobil (zeigt sich oben zuerst) |
Betroffene BlÀtter | Untere / Àltere | Untere / mittlere | Junge / neue BlÀtter |
Farbe | HellgrĂŒn â gelb (gleichmĂ€Ăig) | Gelb mit grĂŒner Aderung (Interkostal) | Neue BlĂ€tter hell, verformt, unregelmĂ€Ăig |
Flecken | Nein | Ja â rostbraune Tupfen | Ja â braune, spröde oder punktförmig |
Struktur | DĂŒnne BlĂ€tter, weich | Spröde, Adern bleiben grĂŒn | Verformt, schrumpelig, zackig |
Wachstumsverhalten | Allgemein verlangsamt | Schwache Photosynthese, schlechter Wuchs | Zellstruktur gestört, langsamer Stretch |
Typische Ursache | Zu wenig N / alte Erde / zu niedriger EC | pH zu hoch / CalMag-Mangel | pH <6.0 oder fehlendes CalMag bei LED |
Korrektur | N-haltiger GrowdĂŒnger (z.âŻB. Sensi Grow) | CalMag mit Mg (2â3 ml/L) | CalMag mit Ca-Fokus (2â3 ml/L) |
Schnell-Check-Fragen fĂŒr die Diagnose:
- đœ Gelbe untere BlĂ€tter ohne Flecken?
â Stickstoffmangel
- đœ Gelbe untere BlĂ€tter mit Flecken zwischen Adern?
â Magnesiummangel
- đŒ Junge, neue BlĂ€tter sind verdreht oder haben braune Punkte?
â Calciummangel
đ Typische Auslöser im Grow-Alltag:
Situation | Welcher Mangel typisch ? | Warum ? |
LED-Grow ohne CalMag | Ca- & Mg-Mangel | Hoher Lichtstress = höherer Bedarf |
pH-Wert unter 6.0 (in Erde) | Ca- & Mg-Blockade | Aufnahme blockiert |
Lange Vegi ohne N-Zugabe | N-Mangel | Bodenreserven erschöpft |
Starkes Stretching mit Wasserstress | Ca-Mangel | Zellaufbau gestört |
đ§ Behebung: gezielt & nicht ĂŒbertreiben
Mangel | MaĂsnahme |
N | 0.2â0.4 EC mehr GrowdĂŒnger (Sensi Grow) |
Mg | CalMag mit Fokus auf Mg (z.âŻB. 2:1 Mg:Ca) |
Ca | CalMag mit Fokus auf Ca, ideal 2â3 ml/L |
đ Wichtig: Immer pH nach CalMag-Zugabe prĂŒfen! Ziel in Erde: 6.2â6.5
đïžLektion 7.5 â Mangelerscheinungen â Deepguide
- MĂ€ngelerscheinungen Ă€uĂern sich meist durch VerĂ€nderungen der Blattfarbe oder -form. Dabei ist entscheidend, welche BlĂ€tter betroffen sind (untere/Ă€ltere vs. obere/junge) und wie die Vergilbung/Flecken aussehen. Als erstes solltest Du immer pH und GieĂverhalten ĂŒberprĂŒfen, denn viele vermeintliche MĂ€ngel kommen von falschem pH oder ĂberwĂ€sserung (die die NĂ€hrstoffaufnahme hemmen). Ist der pH im Sollbereich und Du schlieĂt ĂberwĂ€sserung aus, deutet das Muster auf bestimmte NĂ€hrstoffe hin
HÀufige NÀhrstoffmÀngel
- Stickstoffmangel: Symptome: GleichmĂ€Ăige GelbfĂ€rbung der Ă€lteren, unteren BlĂ€tter, beginnend an den Blattspitzen und -rĂ€ndern, die Vergilbung schreitet zur Blattmitte fort. Die GelbfĂ€rbung steigt von unten nach oben, wĂ€hrend neue BlĂ€tter oben oft noch grĂŒn bleiben (Pflanze verlagert N nach oben). Eventuell frĂŒhzeitige BlĂŒte bei starkem Mangel. Ursachen: Zu wenig N im DĂŒnger, oder stark verlangsamte WurzelaktivitĂ€t (z.B. KĂ€lte, ĂberwĂ€sserung). In spĂ€ter BlĂŒte ist etwas N-Mangel normal (Laub wird gelb). Lösung: In Veg und frĂŒher BlĂŒte: DĂŒngergabe erhöhen (Grow-DĂŒnger mit N). Auch BlattdĂŒngung mit einem N-haltigen DĂŒnger/Teekompost kann schnellen Effekt bringen. Langfristig Mangel vermeiden durch ausgewogenes DĂŒngeschema. Achtung, nicht mit Schwefelmangel verwechseln (der zeigt auch gelbe untere BlĂ€tter, aber eher neue BlĂ€tter betroffen, selten)
- Phosphormangel: Symptome: Pflanze wĂ€chst langsam, vor allem in BlĂŒte kleine Buds. DunkelgrĂŒnes bis blĂ€ulich-grĂŒnes Laub, oft mit rötlich-violetten Stielen an BlĂ€ttern. Bei stĂ€rkerem Mangel kriegen BlattrĂ€nder oder -unterseiten dunkelviolette oder bronzene Flecken, Nekrosen können auftreten. Tritt meist an Ă€lteren BlĂ€ttern zuerst auf (P ist mobil). In KĂ€lte (<15 °C Wurzelzone) tritt P-Mangel verstĂ€rkt zutage (Phosphor wird bei KĂ€lte schlecht aufgenommen). Lösung: Sicherstellen, dass pH nicht zu hoch (ĂŒber 7 in Erde). Bei akutem Mangel BlĂŒtebooster mit hohem P geben (z.B. Guano oder mineralischer PK). Boden eventuell mit PhosphatdĂŒnger anreichern (Achtung nicht ĂŒbertreiben, Ăberschuss von P blockiert Zn/Fe). Oft sieht man P-Mangel in stark blĂŒhenden Sativas zum Ende â da ist es halbwegs normal. Vorbeugend: in Blumenerde P-Vorrat (Bone Meal etc.) oder in Hydro ab BlĂŒtewoche 3 auf ausreichend P achten.
- Kaliummangel: Symptome: Zuerst an Ă€lteren BlĂ€ttern gelbliche bis braune VerfĂ€rbungen an Spitzen und RĂ€ndern, oft als "Brandfleck" aussehend. BlattrĂ€nder können sich nach oben einrollen, BlĂ€tter fĂŒhlen sich trocken/spröde. StĂ€ngel schwĂ€cheln, können weich werden. BlĂŒteentwicklung kann stagnieren (BudgröĂe geringer, foxtailing). Erhöhte AnfĂ€lligkeit fĂŒr Krankheiten und SchĂ€dlinge (Pflanze hat weniger Abwehr). Ursachen: Oft durch zu viel Natrium oder Calcium im Medium â K wird dadurch antagonistisch blockiert. Oder schlicht zu wenig K im BlĂŒtedĂŒnger. Lösung: Kaliumreich dĂŒngen â z.B. Kaliumsulfat, Aschelauge (bio) oder PK 13/14 (mineralisch) verabreichen. Bei Hydrosystem pH prĂŒfen, K blockiert oft wenn Salzgehalt allgemein zu hoch ist (Flush bei Versalzung). Mangel vorbeugen: BlumendĂŒnger/Booster in spĂ€ter BlĂŒte geben; in organischen Grows Pottasche oder Vinasse verwenden.
- Calciummangel: Symptome: Oft in neuen, wachsenden Bereichen: Junge BlĂ€tter verkrĂŒppeln, bekommen unregelmĂ€Ăige gelbe/braune Flecken, oft an den unteren Teilen der Pflanze zuerst zu sehen (Ca ist halb-mobil, Symptome können ĂŒberall auftreten, aber meist oben). BlĂŒten bei starkem Mangel verkĂŒmmern, Wurzeln schwĂ€cheln. HĂ€ufig tritt Ca-Mangel in Hydro oder Coco auf, wenn kein CalMag zugegeben wird â auch LED-Licht scheint Ca/Mg-Bedarf etwas zu erhöhen, das haben viele Grower beobachtet. Lösung: Calcium zufĂŒhren â in Hydro/Coco mit einem Ca/Mg-PrĂ€parat. In Erde: dolomitische Kalksteinmehl (langsam) oder CalMag flĂŒssig (sofort) gieĂen. Wichtig: Ca nur gut verfĂŒgbar bei pH > 6 (Erde) bzw. >5,5 (Hydro). Also pH anpassen. Ein Spritzer CalMag jedes GieĂen in weichem Wasser beugt Ca-Mangel vor.
- Magnesiummangel: Symptome: Chlorose zwischen den Blattadern auf mittleren bis Ă€lteren BlĂ€ttern â die Blattadern bleiben grĂŒn, das Innere wird gelb. FĂ€ngt oft bei unteren mittleren BlĂ€ttern an und breitet sich nach oben aus. In schweren FĂ€llen bekommen die gelben Bereiche braune Nekroseflecken. Kommt oft ab mittlerer BlĂŒte, da dann viel Mg gebraucht wird fĂŒr Photosynthese und Budbildung. Ursachen: Zu geringer Mg-Gehalt im Wasser/DĂŒnger (besonders bei reinem Osmosewasser ohne Mg-Zusatz). Hohe Kalium- oder Calciummengen können Mg-Aufnahme behindern (Antagonismus). Lösung: Bittersalz (Magnesiumsulfat) ins GieĂwasser geben (ca. 1 Teelöffel pro 4 Liter hebt Mg um ~20-30 ppm). Oder handelsĂŒbliches CalMag-Produkt. BlattdĂŒngung mit Bittersalz-Lösung kann schnelle Abhilfe schaffen â Achtung nur bei Vegetation/frĂŒher BlĂŒte, spĂ€ter auf Buds lieber nicht sprĂŒhen. Mg-Mangel ist meist fixbar, aber je schneller erkannt desto besser, weil Chlorose irreversibel an den betroffenen BlĂ€ttern ist.
- Eisenmangel: Symptome: GelbfĂ€rbung der jĂŒngsten Triebe, wĂ€hrend die Blattadern grĂŒn bleiben (Ă€hnlich Mg, aber oben statt unten). Neue BlĂ€tter kommen blass heraus. Pflanze könnte normal NĂ€hrlösung haben, aber pH zu hoch -> Fe wird nicht aufgenommen. Lösung: pH senken! Oft im alkalischen Milieu (pH > 7) festgesetzt. BlattdĂŒngung mit Eisenchelat (Fe-EDDHA z.B.) ergrĂŒnt neue Triebe meist binnen 3â4 Tagen wieder. Eisenmangel in Hydro: checke ob genug MikronĂ€hrstoffe im Schema oder ob Wurzeln evtl. durch Biofilm etc. beeintrĂ€chtigt.
- Zink, Mangan, Bor, Schwefel...: Eher selten isoliert, oft kommen MikromĂ€ngel kombiniert vor wenn pH off oder in seltenen FĂ€llen bei extrem weichem Wasser ohne Spurenelemente. Zink-Mangel: verkĂŒmmerte kleine neue BlĂ€tter, manchmal rosettig; Mangan: Ă€hnliche chlorotische Flecken wie Mg aber an jungen BlĂ€ttern und mit kleinen braunen Tupfen; Schwefel: junge BlĂ€tter hellgelb, Ă€hnlich N aber an neuen BlĂ€ttern. Allg. Lösung bei MikromĂ€ngeln: chelatisierte MikronĂ€hrstoff-Mischung ins GieĂwasser geben (oder BlattdĂŒngung). Und sicherstellen, dass pH stimmt.
NĂ€hrstoffĂŒberschuss ("Nutrient Burn")
- Zu viel DĂŒnger zeigt sich oft erst an Blattspitzen: diese werden trocken und braun â sogenannte "nute burn" verbrannte Spitzen. Insbesondere StickstoffĂŒberschuss erkennt man an sehr dunkelgrĂŒn glĂ€nzendem Laub, eventuell nach unten klauenden BlĂ€ttern. Phosphor- oder KaliumĂŒberschuss sind schwerer visuell zu erkennen, meist kommen dann andere MĂ€ngel durch Blockaden (z.B. zu viel K -> Mg und Ca Mangelzeichen). Lösung bei ĂberdĂŒngung: SpĂŒlen. In Erde: 2-3 fache TopfgröĂe an mildem Wasser durchlaufen lassen (Drain EC messen, Ziel: nah an EC des Wassers). In Hydro: Reservoir tauschen, neue milder dosierte NĂ€hrlösung ansetzen. Danach paar Tage beobachten. Besser ist, gleich prĂ€ventiv niedrig zu dosieren und sich ranzutasten â "hochdĂŒngen bis zur leichten Verbrennung, dann etwas zurĂŒck" machen manche, aber das Risiko ist nicht nötig. Eine Pflanze mit minimalen verbrannten Spitzen ist im grĂŒnen Bereich; viel weiter sollte es nicht gehen.
Tabelle: Diagnose von NĂ€hrstoffproblemen anhand von Blattsymptomen
Symptom (Blattbild) | Wahrscheinliche Ursache | Lösung |
Untere alte BlĂ€tter werden gleichmĂ€Ăig gelb, fallen leicht ab. Neue BlĂ€tter zunĂ€chst grĂŒn. | Stickstoffmangel (mobiler NĂ€hrstoff, Pflanze zieht N nach oben) | N-DĂŒnger erhöhen. In Veg: mehr Grow-DĂŒnger. In BlĂŒte: moderat N zufĂŒhren (z.B. Teil Grow beibehalten bis Mitte BlĂŒte). pH im Wurzelbereich checken. |
Untere BlĂ€tter haben violette Blattstiele, dunkles Laub, teils bronzefarbene Flecken. Gesamtpflanze wachstumsschwach, spĂ€te BlĂŒte: kleine Buds | Phosphormangel (tritt oft in BlĂŒte auf, v.a. bei KĂ€lte oder pH > 7) | Falls Temperatur niedrig, anheben. pH anpassen (Erde ~6,5). Mit BlĂŒtebooster (hohes P) nachdĂŒngen. In Erde evtl. Knochenmehl einarbeiten (langsam). |
Blattspitzen und -rĂ€nder an Ă€lteren BlĂ€ttern wirken verbrannt (braun, trocken), BlattrĂ€nder krĂ€useln nach oben. Manchmal fleckig rostbraun | Kaliummangel (hĂ€ufig in fortgeschr. BlĂŒte, oder bei Salz-Ăberschuss) | Falls EC sehr hoch: medium spĂŒlen (zu viel Salz kann K-Aufnahme hemmen). Ansonsten Kalium-betonten DĂŒnger geben (PK 13/14 oder Kaliumsulfat). Sicherstellen, dass kein extremer Ca-Ăberschuss vorliegt (Ca blockiert K). |
Junge BlĂ€tter (oben) hellgelb, fast weiĂ, Adern aber grĂŒn ("intervenale Chlorose" bei neuen BlĂ€ttern). Untere BlĂ€tter normal. | Eisenmangel (Immobiler MikronĂ€hrstoff, meist pH-Problem) | pH senken (auf ~6.0 Erde / ~5.5 Hydro). Eisenchelatspray auf neue BlĂ€tter (leicht dosiert). PrĂŒfen, ob DĂŒnger Fe enthĂ€lt (meist ja). Oft reicht pH-Korrektur. |
Mittlere/untere BlĂ€tter: GelbfĂ€rbung zwischen den Blattadern (Adern grĂŒn), fortschreitend nach oben. Evt. leichte braune Sprenkel spĂ€ter | Magnesiummangel (Mg mobil, aber oft viele BlĂ€tter betroffen) | CalMag oder Bittersalz geben. pH etwas anheben wenn zu sauer (<6), da Mg teils besser verfĂŒgbar bei ~6,5. Bei starker Beleuchtung ggf. Dosis Mg erhöhen, da Verbrauch höher. |
Neue Triebspitzen deformiert, "Hexenbesen"-klein, Gesamtpflanze hellgrĂŒn, Wachstum stockt. | Schwefelmangel (selten, Ă€hnelt N-Mangel aber an neuen BlĂ€ttern zuerst) | In mineralischen Schemata kaum vorkommend (viel S in DĂŒnger). In Bio evtl. mit Bittersalz (MgSOâ) oder Kaliumsulfat dĂŒngen. Meist ist es eher ein pH oder Zn/Fe Problem als wirklich S-Mangel. |
Sehr dunkelgrĂŒnes Laub, Blattspitzen "Klauen" nach unten, evtl. Blattspitzen gelb/braun. | ĂberdĂŒngung, insb. zu viel Stickstoff ("Nitrogen Toxicity") | DĂŒngergaben reduzieren oder spĂŒlen. Pflanze in frische, leichte Erde umtopfen falls in Veg und Schaden groĂ. In BlĂŒte falls dunkelgrĂŒn: wenig bis kein Grow-DĂŒnger mehr. |
Blattspitzen gelb/braun, sonst Pflanze okay (leichte Verbrennung). | Leichte NĂ€hrstoffĂŒberkonzentration (Nute Burn) | DĂŒngeschema minimal zurĂŒckfahren (10-20% weniger). Falls nur Spitzen minimal verbrannt, ist es tolerierbar â aber Warnsignal nicht weiter zu erhöhen. |
Viele Symptome gleichzeitig, z.B. erst N-Mangel, dann auch Mg & K Mangelanzeichen. | Wurzelproblem (z.B. ĂberwĂ€sserung, WurzelfĂ€ule) oder generelle Versalzung die Aufnahme blockiert. | Wurzeln prĂŒfen: riecht die Erde modrig? Wurzeln braun/schleimig (bei Hydro)? -> ggf. Umtopfen in frische Erde, Wurzelbereich behandeln (HâOâ in Hydro oder Mykorrhiza in Erde). Bei Versalzung: ausgiebig spĂŒlen, bis EC im Drain normal. |
Lektion 7.6 â SchĂ€dlinge (Insekten, Milben) bekĂ€mpfen
TrauermĂŒcken (Sciaridae)
- Kleine schwarze "MĂŒcken" (Ă€hnlich Obstfliegen) die in der Erde ihre Larven haben. Die Larven knabbern an Wurzeln und können SĂ€mlinge schĂ€digen. Erwachsene TrauermĂŒcken fliegen bei Störung aus der Erde. Entstehen oft bei zu feuchter Erde und in organischen Böden. BekĂ€mpfung: Gelbtafeln aufhĂ€ngen (fangen die erwachsenen Fliegen). BTI-PrĂ€parat ins GieĂwasser (Bakterien, die die Larven abtöten). Erde trockener halten, oberste Schicht mit Sand oder Perlite abdecken (Larven haben dann schwerer Zugang). In schweren FĂ€llen chemische Bodeninsektizide (z.B. Neemkuchen in Erde oder GieĂen mit Spinosad) â aber meist mit Biokur gut kontrollierbar.
Spinnmilben (Tetranychus urticae)
- Eines der hĂ€ufigsten und hartnĂ€ckigsten Probleme. Winzige Spinnentierchen (0,5 mm) auf Blattunterseiten, punctieren Zellen -> heller Sprenkelmuster auf BlĂ€ttern, bei starkem Befall feine Gespinste zwischen BlĂ€ttern. Sie vermehren sich rasend schnell bei warm-trockenen Bedingungen. BekĂ€mpfung: Erste MaĂnahme â mechanisch reduzieren: Blattunterseiten mit Wasser abspritzen (starker Strahl, aber Pflanze nicht knicken). Dann Insektizide/Akarizide gezielt: z.B. Neemöl (biologisch, aber kann in BlĂŒte Geschmack beeinflussen â in Veg okay), Kaliseife (Insecticidal soap) â damit alle Blattunterseiten benetzen (Eiablage auch dort!). Mehrmals alle 3 Tage anwenden, da nur lebende Milben erwischt werden und Eier noch nachkommen. Bei schwerem Befall: Predatoren (Raubmilben wie Phytoseiulus persimilis) freisetzen â fressen Spinnmilben. In BlĂŒte problematisch, da Pestizide auf Buds landen könnten â daher PrĂ€vention wichtig: RegelmĂ€Ăig Blattunterseiten checken und niedrige Luftfeuchte vermeiden (Spinnmilben lieben <40% rF).
Thripse
- Schmale, lĂ€ngliche Insekten, ca. 1-2 mm, hellgelb bis brĂ€unlich. Hinterlassen silbrige Streifen auf BlĂ€ttern, wo sie Zellen aussaugen. Befallen oft Budspitzen in der BlĂŒte, was besonders Ă€rgerlich ist. Thripse beschĂ€digen auch BlĂŒten direkt. BekĂ€mpfung: Ăhnlich wie Spinnmilben: Systemische Behandlung in Veg (z.B. Neem), Kaliseife-Sprays. NĂŒtzlinge: Raubmilben (Amblyseius spp.) oder Florfliegenlarven fressen Thripse. Gelbtafeln fangen Erwachsene. In BlĂŒte schwierig â daher v.a. PrĂ€vention durch sauberes Setup und regelmĂ€Ăige Kontrolle.
WeiĂe Fliegen
- Kleine weiĂe geflĂŒgelte Insekten, die aufwirbeln wenn man Pflanzen berĂŒhrt. SchwĂ€rmen um Pflanzen, saugen Pflanzensaft, hinterlassen klebrigen Honigtau und fördern RuĂtaupilze. BekĂ€mpfung: Gelbe Klebefallen fĂŒr Erwachsene, Neem in Veg-Phase (hemmt Entwicklung), Insektizid-Seifen. NĂŒtzlinge wie Schlupfwespen (Encarsia formosa) können gegen Larven helfen. Wie alle SchĂ€dlinge: Je frĂŒher erkannt, desto leichter bekĂ€mpfbar.
BlattlÀuse
- Kleine grĂŒne, schwarze oder rote Insekten, die in Kolonien auf BlĂ€ttern, besonders an jungen Trieben sitzen. Saugen Pflanzensaft, lassen BlĂ€tter krĂ€useln, trĂ€ufeln Honigtau (klebrig). Vermehren sich sehr schnell. BekĂ€mpfung: Mit starkem Wasserstrahl abspritzen (Ersthilfe). Neem und Kaliseife wirksam. MarienkĂ€ferlarven und andere NĂŒtzlinge als biologische Kontrolle. Bei leichtem Befall: Mit ZahnbĂŒrste entfernen.
Lektion 7.8 â Pilzkrankheiten und Schimmel
Bud Rot / Botrytis (Grauschimmel)
- Der hĂ€ufigste und schĂ€dlichste Pilzbefall. Beginnt oft im Inneren dichter Buds (wo Luftzirkulation schlecht ist). Erkennung: Teile des Buds werden plötzlich braun, dann grauflaumig; Gewebe stirbt schnell ab. Oft erst nach innen gucken in dicken Colas. SpĂ€testens bei brauner FĂ€rbung ganzer Budteile ist's offensichtlich. Geruch: muffig, faulig. Ursachen: Zu hohe Luftfeuchte (besonders >60% in BlĂŒte), schlechte Luftzirkulation, zu dichte Buds bei hoher rF, NĂ€sse auf BlĂŒten. BekĂ€mpfung: Befallene Teile groĂzĂŒgig entfernen (weit ins gesunde schneiden) und sofort aus dem Raum â nicht in NĂ€he der Pflanzen aufbewahren! Die Sporen verbreiten sich leicht. Luftfeuchte sofort senken (Entfeuchter), Luftbewegung erhöhen. In schweren FĂ€llen muss vorzeitig geerntet werden. PrĂ€vention: <50% rF in spĂ€ter BlĂŒte, ausreichende BelĂŒftung auch innerhalb des Pflanzenbestands, nicht von oben gieĂen.
Mehltau (Powdery Mildew)
- WeiĂer, mehliger Belag auf BlĂ€ttern, der abwischbar ist. Beginnt oft als weiĂe Flecken auf Blattober- oder -unterseiten und breitet sich schnell aus. Bei schwerer Infektion spinnwebenartig. Ursachen: Fluktuierende Luftfeuchte (besonders rF-Schwankungen zwischen Tag/Nacht), mangelnde Luftzirkulation. BekĂ€mpfung: Bei leichtem Befall: Wasser mit etwas Natron (1 TL/L) oder spezielle Mehltau-Fungizide sprĂŒhen. Milch/Wasser-Gemisch (1:10) kann auch helfen (leicht antifungal). Bei starkem Befall: erkrankte BlĂ€tter entfernen, Fungizide auf Schwefel- oder Kaliumbicarbonat-Basis (in Veg!). In BlĂŒte sehr problematisch â manche nutzen HâOâ-Sprays (Wasserstoffperoxid 3% Lösung 1:5 verdĂŒnnt), aber es geht immer in Richtung NotfallmaĂnahme. PrĂ€vention: Stabile rF, gute LuftumwĂ€lzung. Einige schwören auf vorbeugende Sprays mit Knoblauchextrakt oder Milch/Wasser (1Ă wöchentlich in Veg).
WurzelfÀule (Pythium/Fusarium etc.)
- Tritt besonders in Hydrosystemen auf, aber auch bei ĂŒberwĂ€sserter Erde. Symptome: Pflanze welk trotz genug Wasser, Wurzeln werden braun, schleimig, evtl. ĂŒbler Geruch. Wachstumsstillstand, alle möglichen Blattprobleme (weil NĂ€hrstoffe nicht mehr aufgenommen werden). Ursachen: Zu warmes Wasser in Hydro (>22°C), StaunĂ€sse in Erde, mangelnde Sauerstoffversorgung der Wurzeln. BekĂ€mpfung: Stark befallene Pflanzen oft nicht zu retten â Erde: umtopfen in frisches Medium, befallene Wurzeln abschneiden. Hydro: Reinigung des Systems mit HâOâ, neue NĂ€hrlösung, befallene Wurzelteile vorsichtig entfernen. PrĂ€vention: In Hydroponik WasserkĂŒhlung (Chiller), Zusatz von förderlichen Bakterien (Bacillus spp.), HâOâ (Wasserstoffperoxid) in Lösung oder nĂŒtzliche Pilze wie Trichoderma. In Erde: nicht ĂŒberwĂ€ssern, guten Substrataufbau mit Drainagematerial wĂ€hlen.
Wichtig:
- Gute Abluft sorgt fĂŒr Feuchteabfuhr
- Umluftventilatoren fĂŒr Bewegung (kein toter Luftraum)
- Entfeuchter bei Bedarf
- Ausreichend Platz zwischen Pflanzen
- Nie BlĂŒten benĂ€ssen
- In spĂ€ter BlĂŒte: "Toten" Pflanzenmaterial (gelbe BlĂ€tter, Debris im Topf) entfernen â es schimmelt am leichtesten
Umwelt- und umgebungsbedingte Probleme
Hitzestress
- Symptome: BlÀtter rollen sich nach oben ("Taco-Form"), RÀnder können vertrocknen, Wachstum verlangsamt. Im Extremfall welken ganze Pflanzen oder bekommen helle, vertrocknete Flecken.
- Ursachen: Raumtemperatur >30°C, zu nah an Lampen (vor allem HPS/MH), zu starke Verdunstung bei niedrigem VPD.
- Lösungen: Lampenabstand erhöhen, KĂŒhlung verbessern (mehr Abluft, evtl. Klimaanlage), wenn möglich Nachtrhythmus umstellen (Licht nachts an, wenn's kĂŒhler ist). Kurzfristig kann Beschatten (mehr Raum zwischen Licht-Pflanze) oder BesprĂŒhen der Umgebung (nicht Pflanze direkt, nur zur rF-Erhöhung) helfen.
KĂ€ltestress
- Symptome: Langsames Wachstum, teils VerfÀrbungen (Purpur, Rottöne in Stielen und BlÀttern), schlechtere NÀhrstoffaufnahme.
- Ursachen: Temperaturen <18°C, besonders nachts, kalte Wurzelzone.
- Lösungen: HeizlĂŒfter (auf Thermostat), Isolierung verbessern. In Hydro ggf. Heizelemente oder Wasserheizer (auf ~20-22°C einstellen).
ĂberwĂ€sserung
- Symptome: Welkende BlĂ€tter (sieht aus wie UnterwĂ€sserung, aber Topf ist schwer/nass), gedĂ€mpftes Wachstum, oft gelbliche VerfĂ€rbung des gesamten GewĂ€chses. Extreme ĂberwĂ€sserung fĂŒhrt zu WurzelfĂ€ule.
- Ursachen: Zu hĂ€ufiges GieĂen, schlechte Drainage, zu groĂe Töpfe fĂŒr kleine Pflanzen.
- Lösungen: GieĂrhythmus anpassen â erst gieĂen, wenn obere Schicht trocken und Topf sich leichter anfĂŒhlt. Töpfe mit mehr Drainage, Substrat lockerer machen (mehr Perlite/Vermiculite), weniger Menge pro GieĂvorgang. In ExtremfĂ€llen: Pflanze in frisches, trockenes Medium umtopfen.
UnterwÀsserung
- Symptome: Welken, trockene BlattrÀnder, BlÀtter hÀngen, geringeres Wachstum. Bei wiederholt zu langer Trockenheit können untere BlÀtter absterben.
- Ursachen: Vergessen zu gieĂen, zu kleine Töpfe fĂŒr groĂe Pflanzen, zu hohe Transpiration (heiĂ+trocken+windig).
- Lösungen: Ăfter gieĂen; bei extremer Austrocknung: Topf in Wasser tauchen lassen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen (Wiederbefeuchtung). Bei chronischer UnterwĂ€sserung: in gröĂeren Topf umsetzen oder BewĂ€sserungsfrequenz erhöhen (evtl. automatisieren).
Lichtstress
- Symptome: Bleiche Flecken auf BlÀttern (meist oberste), auch "Fotobleichung" genannt. BlÀtter können einrollen/aufstellen, Pflanze versucht, weniger LichtflÀche zu bieten.
- Ursachen: Zu intensive Beleuchtung (zu niedrig hÀngende Lampen oder zu hoch eingestellte LEDs).
- Lösungen: Lampe höher hÀngen oder dimmen, insb. bei SÀmlingen und jungen Pflanzen. Je nach Lichtart richtige AbstÀnde einhalten.
Lockout durch falsche pH-Werte
- Keine direkte Krankheit, aber hÀufiger Verursacher scheinbarer NÀhrstoffprobleme.
- Symptome: Multiple Mangelerscheinungen/ĂberschĂŒsse gleichzeitig trotz eigentlich ausreichender DĂŒngung.
- Ursachen: pH-Wert auĂerhalb des optimalen Bereichs (Erde: ~6,0-6,8; Hydro/Coco: ~5,5-6,3).
- Lösungen: pH-Werte regelmĂ€Ăig messen und GieĂwasser entsprechend anpassen. Bei Versalzung des Mediums: spĂŒlen und neu beginnen.
đBeispiel Diagnosetabelle + Grow Diagnose-Logbuch!đŻ
Datum | Pflanze / Strain | Phase (Vegi/BlĂŒte) | Symptom(e) | Sichtbar seit (Tage) | Vermutete Ursache | EC (GieĂ / Drain) | pH (GieĂ / Drain) | Temperatur / LF | MaĂnahme(n) | Ergebnis nach 2â3 Tagen |
04.04.2025 | Banana OG | BlĂŒte Woche 3 | Blattspitzen verbrannt | 2 | EC zu hoch | 1.8 / 2.4 | 6.4 / 6.2 | 26 °C / 48 % | Flush mit 0.6 EC | BlĂ€tter stabilisiert |
04.04.2025 | Super High Life | Vegi Woche 2 | HellgrĂŒne obere BlĂ€tter | 1 | Eisenmangel / hoher pH | 1.2 / 1.3 | 6.7 / 6.5 | 24 °C / 60 % | pH gesenkt auf 6.3 | neue BlĂ€tter krĂ€ftiger |
[Datum] | [Strain] | [Phase] | [Symptome] | [Tage] | [Ursache] | [x.x / x.x] | [x.x / x.x] | [°C / %] | [Aktion] | [Beobachtung eintragen] |
đ§ So nutzt du das Tool:
- Dokumentiere jede AuffÀlligkeit und lerne aus deinen Fehlern & Reaktionen
- Nutze Filter/Sortierung nach Pflanze, Phase, EC-Werten etc.
- Nach ein paar Runs hast du eine eigene Fehlerdatenbank wie ein Profi
đż LEVEL 8: Organisch vs. Mineralisch â Welcher Weg ist deiner?
Ziel:
- Die Vor- und Nachteile beider Systeme kennen
- Verstehen, wie sie funktionieren â im Boden, in der Pflanze und bei der Ernte
- Deine persönliche Strategie finden: organisch, mineralisch, hybrid?
đ Lektion 8.1 â Die Grundprinzipien
Kategorie | Organisch | Mineralisch |
NĂ€hrstoffquelle | NatĂŒrlich: Kompost, Wurmhumus, Guano, Bio-DĂŒnger | Chemisch aufbereitete Salze (z.âŻB. AN, GHE etc.) |
VerfĂŒgbarkeit | Langsamer, abhĂ€ngig von Mikrobakterien | Sofort pflanzenverfĂŒgbar |
Steuerbarkeit | Weniger exakt, aber "pufferndâ | Extrem prĂ€zise ĂŒber EC mess- & steuerbar |
MediumaktivitÀt | Hohe Mikrolebendichte (Mykorrhiza, Bakterien) | Steriler oder kontrollierter Mikroben-Einfluss |
pH-Kontrolle | Puffernd, oft selbstausgleichend | Muss exakt eingestellt & ĂŒberwacht werden |
Geschmack/Aroma | Viele sagen: âorganischer schmeckt natĂŒrlicherâ | Oft intensiver, schneller, aber mitunter âscharferâ Geschmack |
Aufwand | Vorbereitung & Mikrobenpflege nötig | Direkt mischen, sofort loslegen |
Umweltfaktor | Nachhaltiger, ânatĂŒrlicherâ Kreislauf | Ressourcenintensiver, aber effizient |
đ§Ș Lektion 8.2 â Wie wirken sie im Substrat?
đ§Ź Organisch:
- Du fĂŒtterst das Leben im Boden â das fĂŒttert die Pflanze
- Mikros zersetzen organische Masse â Pflanzen nehmen es auf
- Braucht: Zeit, stabile Bedingungen, Mikroklima
âïž Mineralisch:
- Du gibst direkt verfĂŒgbare NĂ€hrstoffe
- Die Pflanze zieht sich das, was sie braucht â schnell & direkt
- Wichtig: EC und pH mĂŒssen prĂ€zise stimmen
đ§ Lektion 8.3 â FĂŒr wen eignet sich was?
Grower-Typ | Empfehlung |
AnfĂ€nger mit Erde | â
Organisch â verzeiht Fehler leicht |
Kontroll-Freak mit EC/pH-Meter | â
Mineralisch â volle Kontrolle |
Terpen-Hunter | đ Organisch oder Hybrid â je nach Ziel |
Zeitoptimierer / SCROG-Fan | đ Mineralisch â schnell & formbar |
Outdoor-Naturfreund | â
Organisch â ideal fĂŒr natĂŒrliche KreislĂ€ufe |
Indoor-Perfektionist | Hybrid oder Mineralisch â je nach Phase |
đ§Ș Lektion 8.4 â Was ist âHybrid Growenâ?
â Die smarte Mischung beider Welten.
Du nutzt z.âŻB.:
- Organische Erde (BioBizz Light Mix)
- Mineralische DĂŒngung mit AN, CANNA, GHE
- Mikroben-Additive wie Voodoo Juice, Mykos, Trichoderma
â
So hast du:
- die Power & Kontrolle der Mineralik
- die Pufferung & Aromatiefe der Organik
- Und kannst flexibel reagieren (z.âŻB. mit CalMag, Boostern, SpĂŒlungen)
đĄWie siehst duâs im Endprodukt?
Faktor | Organisch | Mineralisch |
Trockenzeit | oft etwas lÀnger | schneller |
Aroma | natĂŒrlich, âerdigâ, tief | intensiv, direkt, oft fruchtiger |
Ascheverhalten | grau bis weiĂ, weich | kann grauer sein, manchmal schĂ€rfer |
High | ganzkörperlich, "runderâ | direkt, prĂ€zise, oft âcleanerâ |
đ LEVEL 9: Terpenologie & Harz-Mastery
Dein Ziel:
- Terpene & Trichome in ihrer biochemischen Tiefe verstehen
- Einflussfaktoren kennen: Licht, Stress, Genetik, ErnÀhrung, Mikroben
- EinflĂŒsse auf Geschmack, Wirkung & QualitĂ€t aktiv steuern
- Deine eigenen Aroma- und Harzprofile optimieren
đș Lektion 9.1 â Was sind Terpene?
Terpene = flĂŒchtige aromatische MolekĂŒle, die Cannabis zur Abwehr & Kommunikation bilden
Sie bestimmen:
Sie bestimmen:
- đ„ Geruch & Geschmack (Fruchtig, Kush, Haze, Diesel, etc.)
- đ§ Wirkungstyp (entspannend, aktivierend, euphorischâŠ)
- đ§Ź Synergie mit Cannabinoiden â Entourage-Effekt
Wichtigste Terpene im Cannabis:
Terpene | Aroma | Wirkung | Strains mit viel davon |
Myrcen | Moschus, erdig, herbal | Sedierend, körperlich | OG Kush, Skunk, Banana OG |
Limonen | Zitrus, frisch | Stimmungshebend, euphorisch | Super Lemon Haze, Super High Life |
Caryophyllen | Pfeffer, wĂŒrzig | EntzĂŒndungshemmend | Girl Scout Cookies, GG4 |
Pinene | Kiefer, frisch | Fokus, Anti-Anxiety | Jack Herer, Super High Life |
Linalool | Blumig, Lavendel | Beruhigend, angstlösend | Do-Si-Dos, Lavender |
Humulen | Hopfen, holzig | AppetitzĂŒgelnd | White Widow, Sour OG |
đ Lektion 9.2 â Trichome & Harz: Der SchlĂŒssel zur QualitĂ€t
- Trichome= winzige HarzdrĂŒsen, die Cannabinoide & Terpene produzierenâ Sie sind sichtbar als Frost auf den Buds.
Es gibt drei Typen:
Typ | Was sie machen |
Capitate-Stalked | GröĂte & wichtigste Trichome (THC, Terpene!) |
Capitate-Sessile | Klein, weniger potent |
Bulbous | Winzig, kaum sichtbar |
đ Mehr Capitate-Stalked = mehr Potenz + mehr Aroma
đŹ Lektion 9.3 â Was beeinflusst Terpen- & Harzproduktion?
Faktor | Wirkung |
LichtintensitĂ€t (PPFD) | â Licht = â Harz (aber Vorsicht vor Hitzestress) |
UV-A & UV-B Licht | Stress-Trigger â Harzschutzreaktion â mehr Trichome |
Temperatur | Zu heiĂ = Terpenverlust! Optimal: BlĂŒte 23â26 °C |
VPD / Luftfeuchte | Zu trocken = Stress â â Harz, aber aufpassen! |
NĂ€hrstoffe | Weniger N in SpĂ€tblĂŒte = mehr Harz / Terpen |
Training (z.âŻB. LST)GleichmĂ€Ăige | Ausleuchtung â mehr aktive Trichomzonen |
Mikroben / Bioleben | Mykorrhiza = bessere NĂ€hrstoffaufnahme = â Terpene |
đŹïž Lektion 9.4 â Terpenverlust vermeiden
Fehlerquelle | Wirkung auf Terpene | Lösung |
Zu hohe Temp beim Dry | Verdampfung | 18â20 °C, 60âŻ% LF |
Licht beim Drying | UV-Zersetzung | Dunkel lagern |
Keine Curing-Kontrolle | Abbau, gĂ€riger Geruch | 62âŻ% RH, tĂ€glich burpen |
Zu viel Entlaubung | Weniger Zuckerschutz | Nur gezielt entlauben |
⥠LEVEL 10: High-End LED & Spektral-Tuning
Ziel:
- Licht nicht nur als Helligkeit, sondern als Wachstumswerkzeug verstehen
- Farbspektrum gezielt einsetzen fĂŒr:
â
Stretch-Kontrolle
â
Harz- & Terpenproduktion
â
BlĂŒteneinsatz-Trigger
đLektion 10.1 â Die WellenlĂ€ngen im Grow
Spektrum | Farbe | Wirkung im Grow |
400â500 nm | Blau/Violett | Kompakter Wuchs, Internodien-Kontrolle, vegetatives Wachstum |
500â600 nm | GrĂŒn/Gelb | Weniger absorbiert â tieferes Penetrationslicht, Balance |
600â700 nm | Rot | BlĂŒtestimulation, Stretch |
700â780 nm | FarRed (IR) | âSchatten-Triggerâ â Stretch / BlĂŒtestart |
315â400 nm | UV-A | Leichter Stress â â Harz, â Terpene |
â LED-Hersteller (wie Spider Farmer, SANlight, Lumatek) mischen diese Anteile unterschiedlich â kenne dein Licht!
đïž Lektion 10.2 â Spektral-Tuning: Tricks & Strategien
Â
đ” Blue-Boost (400â450âŻnm)
âĄïž In der Vegi-Phase â kompakte Pflanzen, kurze Internodien
â
Weniger Stretch spÀter
â
Mehr Trichom-TrÀgerzellen
Â
đŽ Red-Boost (660âŻnm + FarRed)
âĄïž Ab BlĂŒtebeginn (Tag 1â21) â schneller BlĂŒtenstart
â
Ideal mit 12/12
â
Achtung: FarRed erhöht Stretch!
Â
đ FarRed-Drop (âLights out Triggerâ)
âĄïž 5 Min. FarRed nach Licht-Aus â beschleunigt Nachtsignal
â
Trick zur BlĂŒteeinleitung oder Reifebeschleunigung
Â
đ UV-A Stressphase (z.âŻB. Week 6â8)
âĄïž Kurze UV-Zyklen (15â60 Min./Tag)
â
Pflanzen denken: âStress!â â Mehr Harzproduktion
â
Nur UV-A nutzen (365â385âŻnm) â kein UV-B ohne Knowhow!
đ Lektion 10.4 â DLI & PPFD-Tuning fĂŒr meine FlĂ€che (120 Ă 60 cm)
Phase | PPFD-Ziel | Dauer | DLI Ziel (mol/mÂČ/Tag) |
Vegi | 400 | 18h | 25-35 |
Early Bloom | 600 | 12h | 25-30 |
Mid/Peak | 800â1000 | 12h | 35-60 |
SpĂ€te BlĂŒte | 700 | 11h | 28-40 |
đšâđ SPEKTRAL-MASTERY â Deep Dive fĂŒr Grow-Elite
- Das ist die High-End-Dekodierung deines Grow-Lichts. Hier lernst du, welche WellenlĂ€ngen was mit deiner Pflanze machen bis auf Zellebene â und wie du gezielt Steuerung & Timing fĂŒr maximale Wirkung einsetzt.
đ§Ź Lektion S.1 â Spektrale Zonen & ihre Funktion
WellenlÀnge (nm) | Farbe | Hauptwirkung |
315â400 | UV-A | Stress-Trigger, Trichome â, Terpen â |
400â450 | Blau | Kompakter Wuchs, Internodien-Kontrolle, Zellstruktur |
500â600 | GrĂŒn/Gelb | Lichtdurchdringung, Balancer, Einfluss auf Blattwinkel |
620â670 | Rot | BlĂŒtestimulation, Stretch, Budentwicklung |
700â740 | FarRed/IR | Nachtimpuls, Stretch, schneller BlĂŒteeintritt |
đ Key-Fact: Pflanzen âsehenâ Licht ĂŒber Photorezeptoren â du kannst sie programmieren.
đ§Ș Lektion S.2 â Spektrum gezielt nutzen je Phase
Phase | Ziel | Spektrum Boost | Effekt |
Keimung | Zellstreckung, Wurzelimpuls | 660 nm + leicht Blue | Vitalstart |
Vegi | Kompakter, gesunder Aufbau | 440â460 nm Blue-Dominanz | Dichte Struktur, weniger Stretch |
Stretchphase | GleichmĂ€Ăige Streckung, Bud-Start | Red + FarRed | Beschleunigte BlĂŒteeinleitung, Balance |
BlĂŒte (Woche 3â6) | Trichome & Masse | 660 Red + 380 UV-A | Maximale Produktion von Harz + Cannabinoiden |
Reifephase | Terpenfeinheit, Potenzverfeinerung | UV-A + etwas Blue | âLock-inâ der QualitĂ€t |
đŹ Lektion S.3 â Pro-Spektakel: Wie du Farbspektrum manipulierst
đïž Mit vorhandenem Setup (z.âŻB. SF2000):
- Nutze Dimmung, um Blue / Red Balance in Vegi & Stretch zu steuern
- ErgĂ€nze mit UV-A Booster ab Woche 3 der BlĂŒte
- Optional: FarRed-Leiste (5 Min nach Licht aus) fĂŒr kĂŒrzere BlĂŒhzeit
đ§ Mit spektralen Add-Ons:
Modul | Wirkung | Hersteller / Typ |
UV-A LED Bar | â Trichome, â Terpene | Lumatek, Spider Farmer, DIY UV-A Panels |
FarRed-Booster | Stretch & Nachtsignal | Sanlight EVO Boost, RapidLED |
Deep Blue LED | Kompakter Vegi-Wuchs | Secret Jardin UV/Blue, Fluence RAY |
Vollspektrum-Bar | Alles in einem (Red/Blue Mix) | Growlight Engineering, HLG, Mars Hydro |
đ Licht-Matrix: Ziel-Spektrum pro Woche (BlĂŒte)
Technik | Wann einsetzen | Effekt |
Blue-Boost | Vegi / Reifephase | Kompaktere Struktur, mehr Trichomzellen |
FarRed-Drop | BlĂŒtebeginn | Schnellerer Start durch Nachtsignal |
Soft-Dimming (Ausklang) | SpĂ€te BlĂŒte | Weniger Lichtstress bei Lights Off |
Lichtabstand anpassen | Vegi + Stretch | Mehr Blue-Anteil durch Distanz |
Seitliche Ausleuchtung | ab Woche 3 BlĂŒte | Aktiviert Trichombildung an Flanken |
⥠Bonus: LED-Spektrum âHacksâ ohne ZusatzgerĂ€te
- Lichtabstand variieren â mehr Blue bei gröĂerem Abstand
- Dimmung + LST â Licht gleichmĂ€Ăiger, stĂ€rkerer Blue-Effekt in den Flanken
- Lichtfarben messen mit Photone Pro oder gĂŒnstigen Spektrometern (z.âŻB. Apogee MQ-510, UPRtek)
âïž LEVEL 11: Grow Automation & Sensorik â Kontrolle schafft QualitĂ€t
Ziel:
- Setze Sensoren gezielt ein (Temp, RH, VPD, Licht, COâ)
- Automatisiere dein Setup mit Tools wie Inkbird, AC Infinity, Shelly, Tasmota, etc.
- Tracke & analysiere Daten, um Trends zu erkennen & Fehler zu vermeiden
đ§Ș Lektion 11.1 â Die 5 wichtigsten Sensoren & ihre Aufgabe
Sensor | Funktion | Warum wichtig? | Empfehlung (Typ) |
Temp/RH Sensor | Misst Luftfeuchte & Temperatur | Basis fĂŒr VPD, Klima, Trocknung | Inkbird ITH-20R, SensorPush, Govee |
IR-Blattthermometer | Misst Blatttemperatur | Genaue VPD-Steuerung | TempGun, Seek Thermal, ARAXA IR |
PPFD/Lichtsensor | Misst LichtintensitÀt (DLI/PPFD) | Lichtverteilung, Stretchkontrolle | Photone App, Apogee MQ-510 |
COâ-Monitor | Misst COâ-Level in ppm | Optional fĂŒr Boost / Optimierung | Inkbird COâ, Aranet4, TFA Dostmann |
pH/EC-Meter | Misst Drain & GieĂwasserwerte | Mangel- & Lockoutkontrolle | Apera EC60, Bluelab Combo, AD31 |
đ Lektion 11.2 â Automatisieren mit System
GerÀt / Tool | Funktion | Warum es hilft |
Inkbird ITC-308 / 310 | Temp- & Feuchteautomatik | Regelt Heizung, Abluft, Luftbefeuchter |
AC Infinity Controller 69 | Intelligente Zeltsteuerung (via App) | Klima, Licht, VPD, Zeit, Alarm â alles in einem |
Zeitschaltuhren (Smart) | Licht, UV, IR timen | PrÀzise Lichtsteuerung, Sonnenaufgang simulieren |
Shelly / Tasmota Plug | WLAN-Steckdosen, smart steuerbar | DIY-Automation ĂŒber App / Zeitschaltlogik |
Grow Apps & Planner | Tracking, Timer, Alerts | Ăbersicht & Cloud-Zugriff (z.âŻB. GrowBuddy) |
đ§« LEVEL 12: Mikrobiologie & lebender Boden
Ziel:
- Verstehe die Rolle von Mikroben, Pilzen & Bakterien in der Wurzelzone
- Lerne, wie du lebende Erde aufbaust, fĂŒtterst und schĂŒtzt
- Optimiere deine DĂŒngung nicht durch mehr â sondern durch Mikroleben
- StÀrke Wurzelentwicklung, Terpenvielfalt & Immunabwehr
- đĄ Basics fĂŒr lebendige Erde (BioBizz Light Mix kompatibel):
đ Lektion 12.1 â Wer lebt im Boden & warum das wichtig ist
Mikrolebewesen | Funktion im Grow | Beispiele/Wirkungen |
Mykorrhiza | Symbiose mit Wurzeln â Wasser + NĂ€hrstoffaufnahme â | Rhizophagus irregularis â mehr P-Aufnahme |
Trichoderma | Antagonist gegen Pathogene â Wurzelgesundheit | T. harzianum â Wurzelboost, Schutz |
Bacillus spp. | NĂ€hrstoffmobilisierung + Immunstimulierung | B. subtilis, B. amyloliquefaciens |
Azospirillum spp. | N-Fixierer, Wurzelwachstum â | UnterstĂŒtzt Stickstoffkreislauf |
Actinomyceten | Bodenstruktur, Zersetzung von Zellulose | Humusbildung + pH-Pufferung |
đŹ Das Ziel: Du fĂŒtterst nicht die Pflanze direkt, sondern baust ein lebendes System, das sie selbst versorgt.
đ§Ș Lektion 12.2 â Organische vs. mineralische Interaktion
Thema | Organisch (mit Mikroleben) | Mineralisch (steril/substratarm |
NĂ€hrstoffquelle | Wird durch Mikroben freigesetzt | Direkt ĂŒber GieĂwasser |
NĂ€hrstoffpuffer | Stark - Humus & CEC wirken stabilisierend | Gering - ĂberdĂŒngung schneller möglich |
pH-Kontrolle | Biologisch ausgeglichen (Mykroflora) | Muss extern geregelt werden |
Geschmack & Aroma | Tiefer, komplexer | Direkt, schnell, oft fruchtiger |
Fehlerverzeihung | Hoch - Mikros helfen regulieren | Gering - alles hĂ€ngt vom GieĂer ab |
đ§« Lektion 12.3 â Wie du aktiven Boden aufbaust
MaĂnahme | Wann / Wie oft | Wirkung |
Mykorrhiza beim Umtopfen | Direkt an Wurzelballen | Symbioseaufbau, Wurzelboost |
Voodoo Juice (AN) | 1â2Ă/Woche in Vegi | Bacillus-StĂ€mme aktivieren |
Komposttee / Wurmtee | 1Ă/Woche (veg + early bloom) | Mikrobielle Vielfalt â, NĂ€hrstofflösung |
Melasse / Bud Candy | 1â2Ă/Woche | Zucker = Energiequelle fĂŒr Mikroben |
EM (Effektive Mikroorganismen) | 1Ă/14 Tage (leicht dosiert) | Bodenbalance, pH-Puffer |
đ§ Lektion 12.4 â Don't kill the soil!
Fehlerquelle | Warum schÀdlich ? | Alternative |
Chlorhaltiges Wasser | Tötet nĂŒtzliche Mikroben | Wasser 24 h abstehen lassen, Filter verwenden |
pH < 5.8 oder > 7.2 | Mikrobielle AktivitĂ€t gestört | Erde auf 6.2â6.5 halten |
Salz-Overload (EC > 2.5) | Blockiert MikroaktivitĂ€t | SpĂŒlen mit Mikrobenzugabe, EC senken |
Keine Bodenruhe | Immer durchspĂŒlen zerstört Netzwerke | Nur bei Bedarf flushen, dann mit Komposttee |
đ LEVEL 13: Hash, Rosin & Produktveredelung
Ziel:
- Lerne, wie du Cannabis richtig veredelst: Hasch, Rosin, Dry Sift, Cold Cure
- WĂ€hle die richtige Technik fĂŒr deine Bud-QualitĂ€t & Ziele
- Beherrsche Handling, Tools, Lagerung & Terpen-Erhalt
- Ziel: Top-Shelf Extracts â fĂŒr Vitrinen, Dabs oder TrophĂ€en
- Frisches Rosin direkt in Glas (noch warm & flĂŒssig)
- Deckel locker aufsetzen â 24âŻh bei Zimmertemp
- Danach: Deckel schlieĂen, 14â21 Tage bei 18â21âŻÂ°C
- Optional: einmal tĂ€glich kurz âburpenâ
- Ergebnis: butterartige Textur, ultra reif im Aroma
đ§Ș Lektion 13.1 â Ăberblick: Veredelungstechniken
Technik | Was es ist | Ideal bei | Vorteile |
Dry Sift | Mechanisches Sieben von Trichomen | Sehr trockene, frosty Buds | Einfach, Aroma-intensiv |
Bubble Hash | Eiswasser-Extraktion (Ice-O-Lator) | Harzige BlĂŒten oder Trim | Sauber, lösungsmittelfrei, klassisch |
Rosin | Trichompressung unter Hitze/Druck | Bubble Hash oder BlĂŒten | Lösungsmittelfrei, hoher Terpenanteil |
Cold Cure | Terpenveredelung durch Langzeitlagerung | Hochqualitative Rosins | Butterartige Konsistenz, Aroma Boost |
Live Rosin | Rosin aus frischgefrorenen Buds | Wenn du Flash-Freezer hast | Intensiv, Terpen-Bombe |
đŹ Lektion 13.2 â Terpen & Harzhandling nach der Ernte
Fehlerquelle | Problem | Besser machen |
Zu warm getrocknet | Terpenverlust | 18â20âŻÂ°C, 55â60âŻ% LF max. |
Zu stark gepresst | Rosin verliert Aroma | <90âŻÂ°C bei BlĂŒten, 60â75âŻÂ°C bei Hash |
Licht beim Lagern | Terpenabbau | Dunkle GlÀser, lichtdicht lagern |
Luftkontakt (Dosen) | Oxidation | Vakuum, Boveda, versiegelte GlÀser |
đ§° Lektion 13.3 â Grundausstattung fĂŒr Rosin & Co.
Tool | Funktion | Empfehlung |
Rosin Press | Druck + Hitze fĂŒr Extraktion | Qnubu, NugSmasher, DabPress |
Bubble Bags | Mesh-Siebe fĂŒr Icehash (versch. Mikron) | 73, 90, 120, 160 ÎŒm |
Freeze Bags / Freezer | FĂŒr Live Hash | Ziplocks + Schockfroster / No-Frost |
Silikonmatten | Rosin auffangen | Non-Stick & hitzefest |
Dab-GlĂ€ser | Luftdicht & UV-sicher lagern | Glaspots mit Boveda 62âŻ% |
đĄ Lektion 13.4 â Bonus: Cold Cure richtig machen
đ Kapitel: Die MeisterprĂŒfung â Der finale Pfad
Willkommen zur finalen Phase deines Grow-Wegs. Diese Notion-Seite dient zur Selbstanalyse, ZielklÀrung und Planung deines persönlichen Grow-Masterplans.
â Teil 1 â Selbstreflexion: Deine Grow-Philosophie
1. Strategie & Stil
- Dein bevorzugter Growstil (organisch, mineralisch, hybrid):
- Fokus: â QualitĂ€t â Potenz â Ertrag â Aroma â Effizienz
- Lieblings-Strain-Typen (z.âŻB. Indica, Haze, CookiesâŠ):
- Warum hast du diesen Stil gewÀhlt?
2. Kontrolle & Monitoring
- Welche Sensoren nutzt du aktuell?
- FĂŒhrst du ein Logbuch oder Dashboard? â Ja â Nein
- Welche Werte trackst du regelmĂ€Ăig?
VPD
EC (GieĂ / Drain)
pH
PPFD / DLI
Temperatur & LF
3. Struktur & LichtfĂŒhrung
- Anzahl geplanter Haupt-Budsites pro Pflanze / mÂČ:
- Trainingsmethoden im Einsatz:
LST â Topping â Lollipop â SCROG â FIM
- Wie steuerst du dein Lichtspektrum?
4. Veredelung & Nachernte
- Welche Veredelungstechniken nutzt du?
Cold Cure â Rosin Press â Bubble Hash â Dry Sift
- Ziel des Endprodukts (z.âŻB. Dabs, Edibles, Lagerung):
- Persönliche Terpen-Favoriten / Aromen:
đ§Ș Teil 2 â Dein aktueller System-Check
Bereich | Beschreibung ausfĂŒllen |
Setup | ZeltgröĂe, Licht, Medium, Abluft |
Lieblingsmethoden | Was nutzt du besonders gern & erfolgreich? |
Limitierender Faktor | Was hĂ€lt dich aktuell am meisten zurĂŒck? |
Ziel fĂŒr den nĂ€chsten Grow | Was willst du erreichen oder beweisen? |
âïž Teil 3 â Dein Meisterprofil
- Vergib deinem Setup einen Namen (z.âŻB. FrostFocus V2, BioFullAuto Pro):
- Definiere deine Systemformel (Beispiel: âHybrid 900 PPFD + 20 Colas + Mikrolebenâ)
- Welche drei Upgrades/VerÀnderungen planst du als NÀchstes?
đ Abschluss: Reflexion
Meisterschaft bedeutet Kontrolle, VerstĂ€ndnis & Systemdenken.Was bedeutet es fĂŒr DICH, ein Grow-Meister zu sein?
âïž Notizen:
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