- Nun geht es um den praktischen Anbauverlauf. Wir durchlaufen Schritt fĂŒr Schritt die Phasen:
- Keimung â aus Samen wird SĂ€mling.
- SĂ€mlingsphase â die junge Pflanze entwickelt erste BlĂ€tter.
- Vegetative Phase â krĂ€ftiges Wachstum von Wurzeln, StĂ€ngeln, BlĂ€ttern (Vorbereitung auf Ertrag).
- BlĂŒtephase â Bildung der BlĂŒtenstĂ€nde bis zur Reife.
FĂŒr jede Phase geben wir die typische Dauer, Kennzeichen und Pflegeroutinen an. Damit hast Du sozusagen einen Kalender fĂŒr Deinen Grow.
đ±Keimung (0. â ~0,5 Woche)
- Alles beginnt mit dem Keimen des Samens. Gute Samen sind hart, dunkel und leicht marmoriert. Keimquote bei frischen, hochwertigen Seeds liegt >90%. Methoden zum Keimen:
Papiertuch-Methode
- Beliebt und teils zuverlĂ€ssig. Feuchte zwei Blatt KĂŒchenpapier gut an (aber
nicht tropfnass), leg die Samen dazwischen, pack das in einen
Zip-Loc-Beutel oder zwischen zwei Teller (hÀlt Feuchtigkeit) und stelle
es an einen warmen Ort (~22â26 °C, z.B. auf Kabelreceiver oder in einen
Schrank in HeizungsnĂ€he). Kontrolliere 1â2Ă tĂ€glich. Nach 24â72 Stunden
sollten sich die Samen öffnen und die weiĂe Keimwurzel austreten. Sobald die Wurzel ~0,5â1 cm lang ist, vorsichtig den Samen in das Anzuchtmedium ĂŒberfĂŒhren (mit der Wurzel nach unten einsetzen). Vorteil: Du siehst exakt, welche Samen gekeimt haben, bevor sie ins Medium kommen.
Direkt im Medium
- Samen direkt ~1 cm tief in feuchtes Anzuchtsubstrat (Anzuchterde,
Jiffy-Pellet, Root-Riot-WĂŒrfel etc.) setzen, abdecken. Erde leicht
anfeuchten (vorsichtig, nicht drĂŒberschwemmen). Das Medium warm und
feucht halten â z.B. Topf mit Klarsichtfolie bedecken oder in ein
Mini-GewĂ€chshaus stellen. Nach 3â7 Tagen sollte ein Sprössling die
OberflĂ€che durchbrechen. Vorteil: Kein Umpflanzschock fĂŒr den Keimling; Nachteil: Du wartest im Ungewissen â falls Samen nicht keimt, merkst Du erst spĂ€t.
Wasserglas + Papiertuch
- Samen 12â24h in lauwarmes Wasser legen (viele sinken nach ein paar Stunden = Wasser aufgenommen). Dann die vorgequollenen Samen ins
Papiertuch oder direkt in Erde. Hilft insbesondere bei Àlteren Samen mit harter Schale.
Keimling einsetzten
- Mach ein Loch ca. 0,5â1 cm tief, setze den gekeimten Samen mit der Wurzel zuerst hinein. Bedecke Ihn samt mit Erde.
- BesprĂŒhe das Loch/den Topf vorsichtig mit Wasser, damit Erde und Keimling guten Kontakt haben, aber spĂŒl ihn nicht weg.
- Halte das Licht bereit: Sobald der Keimling durchbricht, braucht er Licht. Stelle also
möglichst bereits jetzt eine kleine Lampe an (z.B. 30â50 cm entfernt),
damit der SĂ€mling nicht im Dunkeln hochschieĂt.
- Einige stĂŒlpen eine transparente Kuppel (Plastikbecher mit Löchern) ĂŒber den neu
eingesetzten Keimling, um hohe Luftfeuchte zu halten â ist optional, schaden tut es nicht, aber tĂ€gliches LĂŒften nicht vergessen, damit kein Schimmel entsteht.
đWichtig:
Sauberkeit und richtiges Feuchtigkeitsniveau. Nutze sauberes Wasser zum Befeuchten der TĂŒcher, um Schimmel vorzubeugen. Das Papiertuch sollte immer feucht bleiben. Temperatur ist der Hauptfaktor: Bei 25 °C keimen Seeds viel schneller als bei 18 °C.
đżSĂ€mlingsphase (ca. 1. â 2. Woche)
- Der SĂ€mling ist extrem empfindlich. Jetzt gilt: Behutsamkeit und Ăberwachung â aus ihm soll eine krĂ€ftige Jungpflanze werden.
Merkmale der SĂ€mlingsphase:
- Der Sprössling ist wenige Zentimeter hoch, hat einen dĂŒnnen StĂ€ngel. Zuerst kommen
1-fingrige BlĂ€tter, dann 3-fingrige, dann 5-fingrige usw. bis die typische Cannabis-Blattform (5â7 Finger) erreicht ist.
- Licht: SÀmlinge brauchen Licht, aber in moderater IntensitÀt. 18/6 Zyklus
(oder 20/4) ist gut. HĂ€nge Deine Lampe relativ hoch bzw. dimme sie
stark. Beobachte: spargelt der SĂ€mling (langer, dĂŒnner, instabiler Stiel)? â Dann bekommt er zu wenig Licht, Lampe etwas nĂ€her. Werden die KeimblĂ€tter dunkel/grĂ€ulich
oder trocken? â Dann war's zu viel, Abstand erhöhen. Ein sanfter Ventilator, der ab und zu einen Lufthauch gibt, hilft, den StĂ€ngel zu stĂ€rken (aber Vorsicht, SĂ€mlinge nicht direkt dauerhaft anpusten, Austrocknungsgefahr).
- Temperatur & Luftfeuchte: Ideal ~24â26 °C und hohe Luftfeuchte (60â70%). Das kleine WĂŒrzelchen kann noch nicht viel Wasser saugen, daher hilft feuchte Luft, dass der
SÀmling nicht vertrocknet. Man kann ein MinigewÀchshaus verwenden oder
alle paar Stunden mit Wasser sprĂŒhen (ganz leicht) um die Feuchte
hochzuhalten. Aber: Zu nass (triefende Erde und 100% rF) fördert Damping off (Umfallkrankheit, Pilzbefall am Stiel).
- BewĂ€sserung: Verwende am besten einen SprĂŒher oder eine kleine Spritze, um punktgenau zu befeuchten. Der SĂ€mling hat winzige Wurzeln und braucht sehr wenig
Wasser. Ein hĂ€ufiger AnfĂ€ngerfehler: viel zu viel gieĂen -> der SĂ€mling "ersĂ€uft" (Wurzeln kriegen kein Oâ â FĂ€ulnis). Halte das Medium leicht feucht, aber nie nass.
- NĂ€hrstoffe: Wenn Du Anzuchterde nutzt, ist diese schwach vorgedĂŒngt â das reicht
fĂŒr die ersten ~10 Tage. In dieser Phase bloĂ keinen vollen DĂŒnger geben! Das verbrennt die Babywurzeln. Wenn ĂŒberhaupt, dann nur Wurzelstimulator oder ein Schuss Vitamin B (Superthrive etc.). Ausnahmen: Bei Steinwolle oder Kokos ohne Pre-Charge muss man ab dem 3. Tag etwa 0,2â0,4 EC NĂ€hrlösung (sehr mild) geben, da dort absolut nichts drin ist.
- Umtopfen: SĂ€mlinge starten oft in kleinen Töpfen (0,2â0,5L). Das hat Vorteile:
Man kann ihre Feuchtigkeit besser kontrollieren und vermeidet StaunĂ€sse. Sobald Du siehst, dass unten Wurzeln aus den Löchern kommen oder der SĂ€mling 2â3 echte
Blattpaare hat, kannst Du in den ersten gröĂeren Topf umtopfen (z.B. 3L). Mach es vorsichtig. Substrat leicht feucht (damit es zusammenhĂ€lt), Topf umdrehen, Pflanze âauffangenâ und ins vorbereitete Loch des gröĂeren Topfs setzen. Danach angieĂen. Viele Grower topfen 2â3Ă um (z.B. 0,25L -> 3L -> 11L Endtopf). Das fördert ein dichtes Wurzelnetz und spart Substrat.
â±ïžDauer SĂ€mlingsphase: ca. 10â14 Tage. Endet, wenn die Pflanze 3â4 Blattknoten mit echten BlĂ€ttern hat und ins krĂ€ftige vegetative Wachstum ĂŒbergeht. Ab da spricht man von der Vegetationsphase.
đVegetative Phase (Wuchsphase)
- In der Veg-Phase wĂ€chst die Pflanze in die Breite und Höhe, bildet Blattmasse und ein starkes Wurzelsystem â das Fundament fĂŒr eine ĂŒppige BlĂŒte. Photoperiodische Pflanzen können beliebig lang in Veg gehalten werden (unter â„18h Licht bleibt sie in der Veg.). Autoflowers haben eine kurze veg. Phase, meist ~3â5 Wochen, dann starten sie von selbst die BlĂŒte.
Ziele in Veg
- Möglichst groĂe, gesunde Pflanzenstruktur aufbauen, die spĂ€ter viele BlĂŒten tragen kann.
- Eventuell Trainingsmethoden anwenden (Topping, LST etc.), um Wuchsform und Anzahl der Tops zu optimieren.
- Starke Wurzeln fördern (denn: viel Wurzel = viel Pflanze).
Licht & Zyklus
- 18/6 ist Standard (einige machen 20/4 â kann minimal schnelleres
Wachstum bringen, aber 18/6 reicht völlig). Die BeleuchtungsstÀrke darf
jetzt voll auf Wachstumsniveau hochgefahren werden: ~400 ”mol/mÂČ/s oder
ca. 60â70% LeistungsstĂ€rke der Lampe, je nach Abstand. Beobachte die
Internodien: Sind die AbstÀnde sehr lang (spargelt)? -> mehr Licht.
Sind die Internodien extrem kurz und Pflanze dunkellila (Lichtstress
oder zu kalt)? -> etwas weniger Licht/mehr Abstand. Achte weiterhin, dass nachts absolute Dunkelheit herrscht, auch in der Veg (Lichtlecks sind hier zwar nicht kritisch fĂŒr BlĂŒteinduktion, aber die Pflanzen "schlafen" besser bei absoluter Dunkelheit).
Umtopfen
- Falls noch nicht im Endtopf, topfe rechtzeitig um, bevor die Pflanze
wurzelgebunden wird. Anzeichen: Wurzeln kommen unten raus oder Pflanze
trocknet sehr schnell aus (<24h). Im Endtopf (z.B. 11L oder 15L fĂŒr
indoor) angekommen, gib ihr ein paar Tage, um das neue Volumen zu
durchwurzeln. Faustregel: Wenn die BlÀtter der Pflanze den Topfrand
ĂŒberschreiten, hat sie meist bald den Topf durchwurzelt.
GieĂen & DĂŒngen
- Jetzt steigert sich der Wasser- und NĂ€hrstoffbedarf. GieĂe grĂŒndlich
(bis Drain), dann warte bis der Topf spĂŒrbar leichter ist. In 11L Töpfen kann das anfangs 3â5 Tage dauern, gegen Veg-Ende evtl. alle 2 Tage. NĂ€hrstoffe: Ab Veg-Woche 3 sollten alle Pflanzen (auĂer in sehr scharf vorgedĂŒngter Erde) regelmĂ€Ăige DĂŒngergaben erhalten. Stickstoff ist King in der Veg: Halte die BlĂ€tter saftig grĂŒn, aber nicht ĂŒberdĂŒngen
(dunkelgrĂŒne, glĂ€nzende, klauenförmige BlĂ€tter = zu viel N). Viele
DĂŒnger haben separate Grow-Komponenten mit höherem N â nutze diese.
ZusÀtzlich wichtig:
Calcium & Magnesium, v.a. unter LED. Wenn Du mit reinem Osmose- oder sehr weichem Wasser arbeitest, gib unbedingt CalMag (z.B. 0,3 ml/L).
TrainingsmaĂnahmen
- Jetzt ist die Phase, um die Pflanze "auszubilden". Methoden wie Topping, Fimming, LST (Runterbinden), SCROG, Supercropping etc. (ausfĂŒhrlich in Lektionen) werden ĂŒberwiegend in der Veg-Phase angewendet.
Gesundheit & PrÀvention
- Veg ist auch die Zeit, die Pflanze robust zu machen. Eine rundum gesunde Pflanze wird weniger von SchÀdlingen oder Pilzen geplagt. Halte daher Umgebung sauber (tote BlÀtter entfernen, kein offener Kompost im Raum, keine Haustiere ans Zelt lassen usw.).
- Checke Deine Pflanzen tĂ€glich: Blattober- und Unterseiten, StĂ€ngel â auf erste Zeichen von SchĂ€dlingen (kleine weiĂe Punkte -> evtl. Spinnmilben; kleine Fliegen ->
TrauermĂŒcken; weiĂe Fliegen etc.). Wenn Du was siehst, sofort GegenmaĂnahmen (siehe Probleme-Lektion). Je frĂŒher man z.B. ein paar Spinnmilben erwischt, desto leichter kriegt man sie in den Griff.
Veg-Dauer und -Ende
- Wie lange Du in der Veg bleibst, hĂ€ngt von dir, deiner ZeltgröĂe, TopfgröĂe und der Sorte, die du Growst ab.
- Grundregel indoor: Pflanzen verdoppeln bis verdreifachen ihre Höhe nach Umstellung auf BlĂŒte (Stretch). D.h. wenn Dein Zelt 160 cm hoch ist und Lampe 30 cm
Abstand + LampengröĂe ~15 cm + Topfhöhe 25 cm beanspruchen, bleiben ~90 cm Platz fĂŒr die Pflanze. Teile durch 2 (bei Indica-dominant) oder 3 (bei Sativa-dominant), dann weiĂt Du, wie groĂ sie vor der Umstellung sein darf: z.B. 85/2 = ~42 cm fĂŒr Indica, 85/3 = ~28 cm fĂŒr Sativa. Sobald Deine Pflanze diese Veg-Höhe erreicht, solltest Du an BlĂŒteumstellung denken.
đ€© Wenn Deine Pflanze(n) nun die gewĂŒnschte Veg-GröĂe haben und gesund sind, kommt der groĂe Moment: Lichtzyklus auf 12/12 umstellen (bei Photos)!
- Bei Autoflowers entfĂ€llt dieser Schritt â sie werden von selbst in VorblĂŒte gehen, meist ab Woche 4. Du erkennst es an kleinen âHĂ€rchen" an den Knoten. Ab da behandelt man sie im Prinzip wie blĂŒhende Pflanzen, auch wenn der Zyklus 18/6 bleibt.
đBlĂŒtephase (ca. Woche 1 BlĂŒte bis Ernte)
- Jetzt beginnt die spannende Zeit: Deine Pflanzen bilden BlĂŒtenstĂ€nde (Buds).
Phasen, innerhalb der BlĂŒte
- Stretch/VorblĂŒte (ca. BlĂŒtewoche 1â3): Pflanzen strecken sich stark und bilden VorblĂŒten (kleine weiĂe HĂ€rchen).
- HauptblĂŒte (ca. Woche 4â6): Starke BlĂŒtenbildung, Knospen wer Dicker.
- Reifephase (ca. Woche 7 bis Ende): Buds reifen aus, Trichome werden milchig/amber â Endspurt bis Ernte.
Pflege wĂ€hrend der BlĂŒte
- Bleibt 12/12 fĂŒr Photoperioden. Absolute Dunkelheit in der Dunkelphase â jetzt wirklich streng darauf achten, kein Licht einzulassen â wenn's unbedingt muss, dann eine grĂŒne Lampe, die Pflanzen nicht richtig wahrnehmen.
- LichtintensitÀt kann jetzt volles Rohr sein: Deine Lampe auf 100% und so nah wie
vertretbar (aber Vorsicht: in der Stretch-Phase halte etwas mehr Abstand, um Lichtstress an neu hochgeschossenen Spitzen zu vermeiden; ab HauptblĂŒte kannst Du ggf. etwas nĂ€her rangehen. Mehr in den Lektionen).
BlĂŒtetemperatur
- VorblĂŒte/Stretch: Temperatur 24â26 °C Tag, 18â20 °C Nacht; RF ruhig noch bei 50â60%, da noch nicht viel Budmasse da ist.
- HauptblĂŒte: Gleiche Temps, aber senke die RF auf ~45â50%. Buds werden dichter, Schimmelgefahr steigt. Viel Umluft!
RĂŒste evtl. auf: ein zweiter Ventilator, der unter dem BlĂ€tterdach Luft
bewegt. kann Wunder wirken.
- EndblĂŒte/Reife: senke die Temp. auf 20â24 °C Tag (fördert Terpene), RF streng unter 50%, lieber 40%. Nachts 18-20 °C.
- Notiere Dir min./max. Werte â falls nachts <15 °C oder tags >30 °C im Zelt ist, steuere gegen (Heizung/KĂŒhlung).
NĂ€hrstoffe (Fortgeschritten)
- Stretch (W1â3): Pflanze braucht noch relativ viel N (Stickstoff) fĂŒr den letzte vegetative Wachstum. Viele geben in den ersten 1â2 BlĂŒtewochen noch WachstumsdĂŒnger-Anteil.
Z.B. in Woche1 BlĂŒte: 50% Grow, 50% Bloom; Woche2: 25% Grow, 75% Bloom. Calcium und Magnesium weiter hoch halten, da Zellstreckung viel Ca braucht (ZellwĂ€nde).
- HauptblĂŒte (W4â6): Volle BlĂŒtedĂŒnger-Dröhnung. Also hoher P(Phosphor)- und K(Kalium)-Anteil. Jetzt kommen oft PK-Booster ins Spiel (typisch in Woche 5 oder 6, gemÀà Schema).
Achte, dass Du Stickstoff langsam reduzierst â viele BlĂŒtedĂŒnger haben ohnehin weniger N. Die Kunst: Genug N, dass BlĂ€tter funktionsfĂ€hig bleiben, aber nicht zu viel, sonst gibt's Blattmasse astatt Budmasse.
- Beobachte die BlĂ€tter: Hellgelb unten = evtl. N nachlegen; dunkelgrĂŒn ohne Mangel = gut. MgMangel zeigt sich gern in W5/6 â dann schnell mit z.B. Bittersalz nachhelfen. P/K-Mangel eher selten mit guten Bloomern, aber falls die Buds sehr klein bleiben und BlĂ€tter ehr dunkler sind: vielleicht P-Mangel â dann PK-Booster.
- EndblĂŒte (W7+): Ab etwa 2 Wochen vor geplanter Ernte stellst Du die DĂŒngung ein oder fĂ€hrst stark runter. Flush: SpĂŒle die Töpfe 7â10 Tage vor Ernte mit klarem Wasser (pH-adjustiert).
Ziel: EC im Drain <0,5 (fast wie Wasser). Die Pflanzen werden nun verbleibende NĂ€hrstoffe aus den BlĂ€ttern ziehen â diese vergilben (v.a. N und Mg gehen raus). Das ist
gewollt fĂŒr eine saubere Ernte.
- Trichom-Check: Ca. ab der vom Breeder angegebenen BlĂŒtedauer minus 1 Woche beginnst Du mit der Lupe (â„30Ă) die Trichome auf den Buds anzuschauen.
- Clear =unreif
- Milky = max THC
- Amber = beginnender Abbau zu CBN.
- Ernte bei gewĂŒnschtem Reifestadium (persönlich ~20-30% amber). Bis dahin noch weiter
nur Wasser geben.
đ ïžPflanzenmanagement in BlĂŒte
- Stretch-Phase: Du kannst in den ersten ~2 Wochen nach Umstellung noch trainieren. Z.B. SCROG: flechte alle neuen Triebe tĂ€glich unters Netz, bis es ~70â80% gefĂŒllt ist, dann lass sie hochkommen. Super-Scroppen und weitere Trainingsmethoden werden in den Lektionen behandelt.
- UnterstĂŒtzung: unbedingt Stecken oder Netze bereitstellen, falls die Buds zu schwer werden (besser stĂŒtzen als brechen lassen!).
- Ab BlĂŒtewoche 3/4: Lass die Pflanzen möglichst in Ruhe. Nur noch kleinere BlĂ€tter entfernen, die z.B. in der unteren Zone vergilben.
- Entlauben: Etwa an Tag 21 der BlĂŒte (3. Woche) entlauben der stark beschattenden groĂen FĂ€cherblĂ€tter â zumindest solche, die Budsites verdecken oder sehr dicht sitzen. Das erhöht Licht und Luft im Kronendach. Nicht ĂŒbertreiben: 10â20% der BlĂ€tter entfernen ist moderat. Pflanze braucht noch Solarzellen fĂŒr Photosynthese.
- SchĂ€dlingskontrolle: Unbedingt fortfĂŒhren â in der BlĂŒte sind SchĂ€dlinge fatal. Spinnmilben lieben z.B. BlĂŒtephasen. Jeden GieĂ-Tag mal kurz Blattunterseiten checken. ACHTUNG: In BlĂŒte ist der Einsatz von Spritzmitteln problematisch (da will ja keiner Pestizidreste auf den Buds). Also im Fall der FĂ€lle eher mit NĂŒtzlingen arbeiten (Raubmilben gegen Spinnmilben, Florfliegenlarven gegen Thripse) oder biologischen Mitteln (Kaliseife, Neem) sehr frĂŒh in BlĂŒte, aber spĂ€ter lieber nicht mehr sprĂŒhen.